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Huanogo Kamda Tukui


    Meine Ohren hören deine Vögel,
    meine Füße spüren deine Flur,
    meine Nase riecht dein Moos,
    meine Zunge schmeckt dein Naß,
    meine Erde.
  


Lebenslauf

1.-14. Lebensjahr

Huanogos Heimat liegt an der Grenze zwischen dem Dschungel und dem Feuchtland. Dort hat sich der Clan der Tukui vor einigen Jahrzehnten niedergelassen. Das Land ist ziemlich reich an Nahrung und der Clan hat keine Probleme mit der Nahrung. Es leben ungefähr 1000 männer und Frauen in allen Altersschichten im Clan. Huanogo kommt aus der Familie der Kamda, die etwa 30 Mitglieder hat. Dort verlebte Huanogo zwar die ersten Jahre seines Lebens, er lernte aber trotzdem auch andere Familien kennen und machte einige Freunde dort. Huanogo war ein gern gesehener Spielkamerad, weil er fast jedes Spiel mitmachte, mochte es körperlicher oder geistiger Natur sein. Manchmal erfand er sogar Varianten zu Spielen, die dann mit anderen Kindern getestet wurden. Zu seinen Jugendfreunden gehörte Oyari Uzuzi, der einige verwegene Ideen ausheckte und Huanogo mit hineinzog. Besonders verstanden sie sich darauf, älteren mädchen die Kleider beim Baden zu stehlen. Doch auch Hihitaschi Kamda gehörte diesem Kreis an. Sie war darauf aus, die beiden zu bändigen, doch meist erreichte sie das Gegenteil. Huanogo und Oyari wurden immer dickere Freunde. Nur vor den den Geschwistern Rakitako und Teschi Koyomo mußten sie sich in Acht nehmen. Sie dominierten die jugendliche Gemeinde in weiteren Umfeld der Kamdas. Rakitaschi war ein kräftiges mädchen und ihr ein Jahr älterer Bruder konnte schon sehr früh einige Zauberereien und wurde auch von den Erwachsenen wie ein Wunderkind behandelt. Manche Kinder mochten die arroganten Geschwister nicht, aber ihren gemeinsamen fähigkeiten mußte man trotzdem weichen. Nur wenn alle gemeinsam standen, konnte man ihnen begegnen, aber das kam selten vor. Huanogos zwei Jahre jüngere Schwester Schiromo war einmal alleine auf einem Feld gewesen. Sie starb in einer Falle, die kein Erwachsener gebaut hatte. Kein Kind gab die Falle zu, aber Rakitaschi und Teschi Koyomo waren für die nächste Weile ziemlich still und man schob ihnen die Tat in die Schuhe, auch wenn die Beweise fehlten. Huanogos Vorbild in seiner Kindheit war ein Onkel namens Gakuki. Er konnte allen helfen, wenn Hilfe nötig war. Er war ein gefragter Mann und viel im Clan unterwegs. Er kannte auch viele Leute. Huanogo war beeindruckt. Bei den ausgefallenen Ideen, die Huanogo sich einfallen ließ. half er auch manchmal, wenn es darum ging, Kleinigkeiten zu richten. Als Huanogo zehn Jahre alt war, bekam seine Mutter eine weitere Tochter, die ebenfalls Schiromo genannt wurde. Sie sah der verstorbenen Schwester täuschend ähnlich. Sie durfte nie über Felder laufen und sogar Huanogo achtete darauf, solange sie jung war. Später mußte er lernen, seinen täglich Brot zu verdienen.

Sein erste Arbeit fand er innerhalb der Kamdas. Er langte den Holzarbeitern ihr Material und schaute ihnen über die Schulter. Dadurch schnappte er einige Dinge auf. Doch er war bei seiner Arbeit etwas unkonzentriert, so daß er bald auch für andere Handlangerdienste übernehmen mußte. Es störte ihn nicht, daß er auf diese Weise nicht lange zuschauen konnte, denn stattdessen konnte er Vielen zuschauen. So lernte er den Drechsler Kikaki Hoschido, den Gerber Nagoda Hoschido und den Schmied Noyokimi Isodoh kennen. Inzwischen war er auch konzentrierter bei der Arbeit, aber er hatte kein tieferes Interesse an den verschiedenen Arbeiten. So nutzen auch die Meister mehr seine wenn auch geringen fähigkeiten in den anderen Handwerken aus. Huanogo lernte so etwas von der Tätigkeit des Händlers kennen. Allerdings wollte er nicht auf Reisen gehen, wie es sich für einen Händler gehörte. So lehnte er auch ein Angebot des Händlers Takaki Kelati ab, der ihn einlud, mit ihm andere Clans zu besuchen und neue Tätigkeiten kennenzulernen. Auch andere Materialien hätte er kennen gelernt. Doch Huanogo gehörte schon einer seßhaft geborenen Generation an.

Als die Zeit kam, wo die meisten Jungen und mädchen die eine oder andere Aufgabe im Clan übernahmen, hatte Huanogo Kamda umhergeschaut und vieles gesehen, aber nichts konnte ihn begeistern. Andererseits kannte ihn auch keiner der Meister genauer und versuchte ihn zu werben, wenn man von dem kleinen Intermezzo mit Kelati absah. Manche seiner früheren Spielkameraden verspottete ihn deshalb. Oyari Uzuzi war inzwischen Jäger geworden und Hihitaschi übernahm das Kinderhüten. Huanogo versuchte auch dies für eine kurze Zeit, aber es dauerte keine Woche und er konnte die kleinen Balge nicht mehr ertragen. Er vergaß sogar, sie zu füttern, und das vergaß man ihm nicht. Er wurde fortan von allen Müttern gemieden, obwohl er keine böse Absicht gehegt hatte. Vielleicht war er nachlässig gewesen, aber das Kinderhüten war einfach keine Arbeit für Huanogo Kamda. Die letzten Jahre, ehe Huanogo Zauberlehrling wurde, waren bitter. Er fühlte sich von allen im Stich gelassen. Er streifte ziellos mit jüngeren, noch freien Kindern durch die Landschaft und kam sich fehl am Platze vor.

15.-25. Lebensjahr

Als er es nicht mehr aushielt, suchte er einen der bekannten Zauberer des Clans auf und fragte, ob er dort eine Lehre machen könne. Zu seinem und aller anderen, die später davon hörten, Erstaunen, sagte der Zauberer zu. Er hatte gern einen Lehrling, der einige kleinere, handwerkliche Dinge erledigen konnte. So kam es zu einem Arrangement, daß einige Jahre anhielt. Kadma lernte einiges bei Takoma Tsuhoa; die meisten Zaubereien lernte er dort. Der einzige, der ihn jetzt noch von oben herab ansah, war Teschi Koyomo, der ebenfalls der Lehrling eines Zauberers war. Offensichtlich war Koyomo begabt für diese Tätigkeit. Schon bald überflügelte er die meisten älteren, die länger zaubern konnten. Kamda dagegen tat sich etwas schwer, strengte sich aber an. Es begann sein drittes Lebensjahrzehnt, als Huanogo nicht mehr die Energie aufbrachte, dem Zauberer zu dienen und zu lernen. Er lernte noch für kurze Zeit den Druiden Obira Kamda kennen, doch bei ihm lernte er wenig, denn er beschäftigte sich noch mehr in der alten Tradition mit den Tieren und Pflanzen, an denen es Kamda nicht lag. So kehrte er auch bald Obira den rücken, der ihm einige Ratschläge mit auf den Weg gab. Er war sehr gesprächig und mitteilsam. Viele kleine Kinder saßen abends um sein Feuer und hörten sich seine Geschichten an. Zu der Zeit bei Obira lernte Kamda Oyoma Sawa kennen. Er konnte sie gut leiden.

Zu diesem Zwecke verlagerte Kamda sein Arbeitsgebiet in die Wildnis, was er vorher nie zu träumen gewagt hatte. Oyoma war eine Pferdejägerin und war häufig weit weg vom Clan. Er spionierte ihr des öfteren nach, doch konnte ihr seine Zuneigung nie richtig gestehen. Es gab so manche peinliche Situation. Einmal war Oyoma Sawa mit einer fremden Frau vom Stamm der Koroh unterwegs, als die beiden ihn entdeckten. Huanogo verschlug es etwas die Sprache und er brachte kaum ein Wort heraus. Huanogo versuchte der Pferdejägerin zu imponieren und schaffte es schließlich auch, ihre Aufmerksamkeit zu erregen, wenn der Ausgang ihn letztendlich schmerzte. Er hatte auch viel während seiner Zeit im Wald gelernt. Er mußte sich selber ernähren und seine Beobachtungsgabe schulen. Es gab einige Waldläufer, all jene Leute, die bei den Tukui keinen festen Beruf ergreifen wollten. Sie lieferten dem Stamm Nachrichten von anderen umherschweifenden Stämmen und machten nahendes Unheil schon früh aus. So fand eines Tages Huanogo Kamda ein kleines Kind von zweieinhalb Jahren einige Meilen vom Dorf enfernt. Niemand wußte, wie es dorthin gekommen war. Als Kamda daß Kind zurückbrachte, war Oyoma gerade anwesend. Sie rannte auf ihn zu, der das Kind in den Armen hielt. Sie nahm das Kind an sich und gab Huanogo einen Kuß. Es dämmerte ihm schon, aber erst als er es von mehreren erfuhr, konnte er es glauben: Oyoma Sawa lebte mit Schamomi Koyomi zusammen. Der Mann war ein Cousin Teschi Koyomos und es gab Gerüchte, daß Koyomo ihm einen Liebestrank gemischt habe. Wie dem auch war, Kamda wollte erst Abstand gewinnen und zog sich für einige Wochen aus dem Dorf zurück und suchte verschiedene Plätze in der Wildnis auf. Er war nun ein echter Waldläufer und hatte sein jugendliches zielloses Herumirren zum Beruf gemacht.

Unter den Waldläufern bildeten sich gute Freundschaften, den häufig war man aufeinander angewiesen, den es war niemand anderes da, der einem aus der Patsche helfen konnte, außer einem Waldläufer. Karikui Sawa war der älteste unter ihnen und er würde nicht mehr lange den Beruf mit seinem 48 Jahren ausüben. Aber auf die Erfahrungen, die der Mann im Laufe seines Lebens angesammelt hatte, wollte und konnte niemand verzichten. Er berichtete auch von den Gefahren des Dschungels, in den eigentlich wenige sich außerhalb der getretenen Pfade hineinwagten. Fukayma Oriyono war ein junger Waldläufer, der vier Jahre jünger als Kamda war und sich an diesen hängte. Gemeinsam lies sich manchmal mehr erledigen, aber wollte Huanogo alleine sein, war er sehr lästig. So wählte Kamda auch eine Route, die Oriyono nicht kannte, als er Abstand von Oyoma gewinnen wollte.

26.-32. Lebensjahr

Der Lieblingsort Huanogos war eine riesige Eiche namens Okiro. Er konnte mit der Eiche gut reden. Sie hatte einige Lebensalter von Menschen gelebt und war vom Kaiser gepflanzt worden, wenn man ihr glauben schenken sollte. Er lernte die weitere Gegend um das Dorf kennen. Er war soweit, daß er schon in den nächsten Ortes kam. Die Tzuhami lebten hier. Sie waren nicht sehr friedlich, aber sie griffen nicht jeden Gegner an. Sie hatten erst vor kurzem mit einem aggressiven Wandererclan zu tun gehabt und betrachteten deshalb alle Wanderer mit Mißtrauen, wie er später erfuhr. Er traf Kelati wieder, der staunte, Huanogo hier zu treffen. Sofort erneuerte er seinen Vorschlag, den Kamda wieder ablehnte. Nachdem der Händler gegangen war, hielt auch Tukui sich nicht mehr lange hier auf. Die Tzuhami stellten hervorragende Lederarbeiten her, die ihresgleichen suchten. Er erhielt einige, die er später als Geschenk weiterreichen wollte. Doch zuerst ging er wieder in die Einsamkeit zurück. Dort traf ihn gleichzeitig ein Unglück und ein Glück. Ein kleiner Sturm braute sich zusammen und fuhr in dem Hain, in dem Tukui gerade verweilte. Er brach mit voller Gewalt herein und ließ bäume umstürzen und Büsche entwurzeln. Ein herabstürzender Ast brach Tukui den Arm. In seiner Verzweiflung schrie er auf und ... der Geist des Sturms erhörte ihn. Er hieß Suokaku und war eigentlich ein leichter Herbstwind. Doch eine laue Sommerbrise hatte ihn abgewiesen und er verwandelte sich aus Liebeskummer in diesen Sturm. Nun tat es ihm leid, daß dies einem Leidensgenossen geschehen war. Schließlich wurden sie gute Freunde und Suokaku versprach, jederzeit zu kommen, wenn er Huanogo helfen könne. Natürlich galt dieses Versprechen nur im Herbst. Als Erinnerung dieser Begegnung behielt Kamda eine dicke Narbe am linken Arm zurück, die ein Heiler bei der Korrektur des von Huanogo notdürftig geschienten Bruches nicht verhindern konnte. Dem Heiler Ikadana Tsamo Kahuru schuldet Kamda noch heute einen Gefallen, da er die Heilung bisher nicht vergelten konnte.

Huanogo zog daraufhin in die andere Richtung gen Norden zur See. Er wollte nicht zu weit von der Heimat reisen. Das Meer war berauschend in seiner Größe, er hätte es sich nicht so vorgestellt. In einer Bucht fand er einen kleinen Fischerclan, die Kurokaris. Sie berichteten von der stürmischen See, die es ihnen kaum erlaubte, vom Fischfang zu leben. Keines der Boote, die hinter einer großen Schule herwaren und aufs offene Meer hinausgefahren sind, kam je wieder zurück. Das Meer war hart und die 200 Kurokaris waren gehärtet vom harten Leben. Kirascha Kemdai war ihr Clanführer und ihm berichtete Tukui, daß im Landesinneren bessere Verhältnisse herrschten. Doch niemand wollte hier weg. Tukui verließ dieses einsame Volk und kehrte zu seinem Clan zurück. Dort hatte sich in der letzten Zeit einiges geändert. So hatten Rakitaschi und Teschi Koyomo den Clan verlassen, denn sie hatten für einigen Aufruhr verursacht. Teschi als er Clanmitglieder für Experimente mißbrauchte und Rakitaschi, weil sie ihn dabei unterstützt hatte. Sie waren beide nach Norden aufgebrochen, um zu sühnen. Auch die Liebe zwischen Oyoma Sawa und Schamomi Koyomo war etwas erkaltet, aber das war vielleicht auf den Lauf der Zeit zurückzuführen.

Aber inzwischen hatte Huanogo Gefallen am Reisen gewonnen und zog wieder aus. Diesmal verschlug es ihn nach Osten, weg vom Dschungel, der so viele Gefahren barg. Auf diesem Weg traf er einen in grüne Roben gekleideten Mann, der ihn nach den beiden Koyomos fragte, die er suche. Sie seien ebenfalls Tukuis. Kamda wußte nicht, wo sie sich befanden. So trennten sie sich wieder. Drei Tage später hörte Kamda die Geräusche eines schweren Gefechtes. Eine Bande Banditen überfielen einen Adligen eines anderen Clans. Tukui pirschte sich heran und beobachtete das Geschehen, bis alle Gefolgsleute des Fürsten tot waren und die Banditen dem Fürsten die Kehle aufgeschnitten hatten und ihn mit den Füßen nach oben an einen Baum gehängt hatten. Als sie die Szene verliessen, machte sich Tukui auf, um den Schauplatz zu untersuchen. Welche überraschung mußte er erleben, als unter den Toten Teschi Koyomo war. Zumindest hatte es den Anschein. Er kannte Koyomo seit seiner Kindheit. Er war arrogant und aggressiv, aber einem brutalen überfall, wie dieser es war, hätte er sicher nicht willentlich beigewohnt. Vielleicht war der Adlige eines schlimmen Verbrechens überführt worden. Kamda wollte sich jedoch nicht einmischen. Unter den Toten fand er eine Frau, die noch Leben in sich hatte. Durch einige kleine Handgriffe und etwas Zauberei schaffte er es, die Frau zu retten. Nachdem er sie eine Weile betrachtet hatte, viel ihm auf, daß er sie schon einmal gesehen hatte. Sie war die Freundin von Sawas aus dem Stamm der Koroh. Später stellte sie sich als Eikai Idi Koroh vor. Gemeinsam versuchten sie mit anderen Leuten des Korohstammes mehr über die Banditen herauszufinden. Es gab aber keine weiteren Spuren und auch die Befragung der Leiche des Zauberers verlief ergebnislos. Tukui verriet nicht sein Wissen um die Identität des Mannes. Nachdem Idi Koroh und Kamda Tukui einen kleineren Schatz aus frischgeprägten Münzen gefunden hatten, verteilten sie sie und wollten getrennt nach weiteren Spuren der Banditen suchen. Tukui kehrte sofort zu seinem Clan zurück, um von der seltsamen Entwicklung zu berichten. Dort fand er eine völlig geknickte Rakitako vor. Sie hatte inzwischen ihrer Familie den gesamten Leidensweg gebeichtet, seit sie mit ihrem Bruder den Clan verlassen hatte. Anscheinend wollte Teschi Koyomo bei einem mächtigen Magier in die Lehre gehen, der dem kriegerischen Clan Huschiwa angehörte. Dieser hatte nur Verachtung für Teschi im Sinn und zwang ihn magisch mit einigen seiner niederträchtigen Gefolgsleuten die Korohs zu überfallen. Auch Rakitako wurde gezwungen. Erst nachdem die Schandtat geschehen war, löste sich der Bann und Rakitako kehrte ohne ihren toten Bruder zurück, so schnell sie konnte. Alle Tukuis waren angewiesen worden, keine Informationen nach außen dringen zu lassen, denn eine Blutfehde mit den Korohs wollte man nicht eingehen. So beschloß Kamda ersteinmal, nicht wieder nach Osten zu gehen, sondern das nächste Mal nach Westen, die einzige Himmelsrichtung die er noch nicht bewandert hatte. Zwischenzeitlich half er einigen seiner alten Bekannten aus. Inzwischen arbeiteten schon andere bei diesen; ja, inzwischen war sogar Nagoda Hoschido, der Gerber gestorben.

33.-35. Lebensjahr

Zur Zeit als Huanogo wieder bei seinem Stamm lebte, kam drei Fremde zu ihnen. Es waren Cellastanmenschen, die von jenseits des Dschungels kamen. Einer von ihnen war ein Zauberer mit seltsamen Zaubern, die niemand verstand. Sie verlangten seltsame Dinge von den Tukuis, auch wenn sie freundlich waren. So wollten sie ein großes Gebäude bauen und alle Geister aus der Gegend vertreiben. Dadurch handelten sie sich ärger mit den Geistern ein, den sie auf den angeblich unfreindlichen Stamm schoben. Schließlich zogen sie unverrichteter Dinge wieder ab. Sie waren seltsam ungeduldig und kamen aus einem Clan namens Kirche. Kamda wollte diese Menschen genauer erforschen, die die Geister nicht mochten. Einer der Fremden hinterließ eine Adresse, bei der er sich in Gubbi (oder Murola, wie es die Fremden nannten) melden sollte. Es war Saresapa (ohne Familie). Er sprach noch ein weiteres Mal mit Oriyono, seinen jüngeren Kollegen, der inzwischen selbständig geworden war und der berichtete ihm von einem Kontaktmann Takonano Nogohi Maramai in einer Kneipe namens "Soso". Er würde den Tukuis wichtige Informationen geben. Woher allerdings Oriyono diese Information hatte, sagte er nicht, was Kamda merkwürdig vorkam.

Auf dem Weg in den Dschungel traf er eine Koroh. Auch sie war unterwegs nach Gubbi. In beiderseitigem stillen Einverständnis teilten sie sich ihre Vorhaben nicht mit. Tukui vermutete, daß Imato Umaru Koroh eine wichtige Sache zu erledigen hatte, den sie redete von feindseligen Geistern, von denen sie sich aber nicht abschrecken ließ. Andererseits spürte Tukui keine solche Feindseligkeit. In Gubbi ging Huanogo nicht zum Kirchenmann, da Leute, die Geister vertreiben wollten, nicht sein Geschmack sind. Stattdessen machten sie sich gemeinsam auf, den Dschungel in dieser Gegend zu erkunden. Koroh war eine Druidin, gemeinsam fanden sie meist die günstigsten Pfade. Irgendetwas schien Koroh anzutreiben, doch sie verriet es nicht. Den einzigen wichtigen Hinweis erhielt Tukui, als einmal im Norden während einer Nachtwache, die Frau verschwunden war. Normalerweise hätte Tukui geschlafen, doch sein Waldläuferinstinkt sagte ihm, daß etwas nicht stimmte. Später kehrte sie wieder, doch sie fand Tukui scheinbar schlafend vor. Keiner der beiden erwähnte den Zwischenfall am nächsten morgen. Später trennte sich Umaru von Kamda und verschwand nach einigen Tagen ganz aus dem Dschungel. Unterdessen versuchte Kamda Takonano in der Kneipe "Soso" zu finden, doch einem verhängnisvollen Mißverständnis zufolge geriet er in eine von bulligen Cellastanern besetzte Kneipe, die Somuis nicht leiden konnten. Ein beherzter Cellastan, der ebenfalls diese Kneipe hätte meiden sollen, half ihm bei dem rückzug, so daß es keine Verletzungen gab. So lernte Tukui den Cellastan Achner Langmann Ulvila kennen. Mit ihm zog er eine Weile durch die Wildnis, immer auf der Suche nach Neuem, von dem Dorf hatte er genug vorerst genug gesehen. Aber gemeinsam fanden sie den Hain der Heilung, wo heilendes Wasser einen Teich füllte. Huanogo war froh, daß es auch hier wie in der Heimat solche Quellen gab. Weitere auch größere Exkursionen waren nicht von Erfolg gekrönt. Zur Zeit diskutieren die beiden noch über die Vorgehensweise. Soll die Quelle geheim bleiben oder bekanntgegeben werden? Oder sollen nur manche davon erfahren? Bis eine gemeinsame Linie gefunden wird, haben beide zugesagt, die Information für sich zu behalten. Trotz allem fühlt sich Kamda irgendwie von vielen Seiten unter Druck gesetzt, gewisse Dinge nicht zu verraten. Mürrisch durchforstet er alleine die Stadt, während Langmann einige andere Dinge dort tut. So trifft er schließlich auch Takonano, der ihm von Kaschiwa (ohne Familie) berichtet, der sich hervorragend in dieser Gegend auskennt. Er ist nach eigenen Angaben ein ehemaliger Waldläufer der Tzahumi. War auch Huanogo ein ehemaliger Waldläufer? Außerdem erfuhr er von Pergor Heißquell (ohne Stamm), einem übersetzer aller Sprachen. Angeblich konnte dieser Cellastan besser Saptinisch, als die meisten Somui. Das klang unglaublich, aber Kamda hatte keine Zeit dies zu überprüfen. Alleine kam er in einen nahegelegenen Ort, in dem fast ausschließlich Cellastan wohnten. Sie nannten ihn Karjala. Doch einige Somui wohnten trotzdem dort, so auch Orirabi Oriyono, ein Botschafter des Tukuistammes, der schon seit Jahren hier lebte. Er versuchte Handelsbeziehungen aufzubauen, doch das gestaltete sich mit den Cellastan schwierig. Kamda versprach, vorbeizuschauen, wenn es ging und vielleicht einige Botschaften mitzunehmen, wenn er zurückkehrte. Der normale Bote verkehrte nur alle zwei Monate.

Wieder wandte sich Kamda der Heimat zu und begann den Dschungel zu verlassen. Ihm entgegen kam ein schneller Reiter der ihn fast umritt. Er gab sich als Angehöriger des Huschiwa Stammes aus. Dabei wurde Huanogo Kamda Tukui hellhörig. Er wendete sein Pferd und folgte dem Mann. Eine Erkundigung bei Takonano ergab, daß es sich um Okuischi Soto Huschiwa handelte. Als Kamda sich weiter an seine Spur heftete und ihn zum Haus von Namakoy Soto Huschiwa verfolgte, wurde er von Wachen gestellt. Nachdem er mit einigen Schrammen fliehen konnte, erfuhr er von Achner, den er beiläufig fragte, daß dieser ein Ganove der Oberklasse sei und man seinen Wachmännern ausweichen sollte. Er beobachtete Soto deshalb aus größerem Abstand, bis sich dessen Spur verlor. Wahrscheinlich war er wieder zurückgekehrt. Ein kleiner Krämer, Mechor Magersohn Paimio, der Kamda mit Kleinigkeiten aus der Zivilisation - wie die Cellastaner ihr Land nannten - versorgte, teilte ihm später etwas mit. Er war recht gesprächig, aber eigentlich hatte er hier keine Informationen erwartet. Eigentlich ging ihn diese Sache ja auch nichts an, aber Soto hatte bei Magersohn einen Ring mit der Gravur "Kakoy Idi Koroh" in Zahlung gegeben, mit dem Magersohn nichts anfangen konnte. Auch Tukui konnte nichts damit anfangen und so behielt ihn Magersohn. Angeblich konnte der Ring Telekinesis, doch kein Magier hatte ihn bis jetzt analysiert und noch niemand hat ihn benutzen können. Aber es wußten auch nur Kamda und Mechor Magersohn Paimio von dem Ring; und ein oder zwei andere Kunden von Magersohn.


Zauber

(Machtstufen: Em: 3, In: 2, Pr: 4)

Heilgedanken (Pr1) - Konzentration für eine Runde heilt 1-10 eigene hits.

Heilkraut (Em1) - Eine Handvoll irgendeiner Pflanze auf eine Wunde legen heilt 1-10 hits.

Kraut Erkennen (Em1) - Durch Zuruf des Krautnamens zeigt sich der Geist des Krauts, falls im Objekt vorhanden.

Seiles Seele (Em1) - Durch Handbewegungen das Seil dirigieren. Sichtweite und 10kg Belastung. Solange der Geist Lust hat.

Adrenalin Forte (Pr2) - Einen Schluck Wasser nehmen und pro PP wird +10 auf ein AM-Skill erhalten.

Kraut Erkennen (Em2) - Wasserspritzer zwingen alle Krautgeister sich zu erkennen zu geben.

Geistersprache (Pr3) - Im Schneidersitz aufrecht sitzen läßt mit einem Geist sprechen, wenn es diesem genehm ist. Konzentration (+50) ist jede Minute vonnöten.

Meditation Forte (Pr3) - Einen Schluck Wasser nehmen und pro PP wird +5 auf ein Meditatons-Skill erhalten.

Levitation (Pr4) - 1m pro Runde aufwärtsfliegen durch eigene Kraft. Erst aufwärts, dann nur abwärts. Konzentration halten (+50).

Schaffe Werk (Em5) - Durch auflegen einer nassen Hand wird ein Material so beschaffen, daß alle überschüssige Qualität des Handwerkers in einen gewünschten Bonus im Verhältnis 5 zu 1 übergeht.

Mentaler Schrei (Pr7) - Erlaubt durch Konzentration(+50) einen mentalen Ein-Wort-Schrei zu produzieren, den alle Wesen innerhalb eines Radius von PP x (PP + 1) / 2 in Gedanken wahrnehmen.


Magische Gegenstände

+10 OB, -1 Fumble Säbel - Diesen Säbel erhielt Huanogo von seinen Eltern, als er in den Dschungel aufbrach. Diese Waffe gehört den Kamdas und entsprechendes ist auf dem Knauf vermerkt.

+1 Spelladder Ring - Ein Abschiedsgeschenk von Takoma Tsuhoa. Sein Name ist innen darin eingraviert und zusätzlich mit dem Geschenksignet versehen. Der Ring sitzt auf Huanogos linkem Ringfinger.

Heal 3-30 Potion, Infravision (24hrs) Potion, Fireball (+20) Potion - Diese drei Zaubertränke erhielt Huanogo von Idi als Geschenk für die Rettung ihres Lebens. Sie sind an der öffnung mit dem Zeichen "E.I.K." versehen und tragen Beschriftungen, da sie ansonsten identisch aussehen.

Speed (2x), Fly/Swim/Walk Potion - Diese Flasche stammt aus dem gemeinsam mit Idi erbeuteten Schatz. Sie ist bauchiger als die der obigen Tränke. Ein freundlicher Magier der Cellastan in einem Dorf hat sie analysiert.


PC Dossiers

Eikai Idi Koroh - Somui. Ca. 25 Jahre alt. Rangerin. Gemeinsames Forschen nach Mördern ihres Herrn. Zielstrebig und umsichtig.

Imato Umaru Koroh - Somui. Ca. 25 Jahre alt. Abenteurerin. Gemeinsame Dschungelreisen. feinfühlig und geheimnisvoll.

Achner Langmann ? - Cellastan. Ca. 35 Jahre alt. Abenteurer. Dschungelbekanntschaft. freundlich, aber verschwiegen.


Eigentum

Personal: 1 Mule, 1 Belt, 1 Pair of Boots (High Hard), 1 Cloak, 1 Pair of Pants, 1 Shirt, 1 Flask (Leather), 1 Pack, 5 Rations (Long), 1 Bedroll, 1 Blanket, 1 Cup (Metal), 1 Plate (Metal), 1 Tent, 1 Torch, 20 Arrows (Bow), 1 Bow (Short), 1 Sabre, 1 Kit (Fire), 1 Rope (20 m)

Funds: 5 Gems (I) (~1/20), 14 Gems (II) (~1/50), 2 Axes (One-handed), 2 Crossbows, 3 Daggers, 1 Goldtaler, 54 Taler


Copyright 1996 Michael Jung < miju@phantasia.org >
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