Auf dem Mond


Irgendwo zwischen Midnalt und Autfoß stehen die Gefährten. Sie beraten über das weitere Vorgehen.


Irisi: "Wir sollten ein weiteres Mal in die Unterwelt Tatas gehen. Dort gibt es das Tor zur Hölle. Inzwischen weiß ich von Xnimur, daß sich dort hinter nicht die Hölle befindet, sondern ein Tor zum Mond."

Engibi: "Ein Tor zum Mond? Was willst du dort?"

Irisi: "Das weiß ich auch noch nicht. Vielleicht ist auf dem Mond die Prinzessin versteckt. Oder aber es ist möglich über den Mond unter Wasser zu kommen."

Engibi: "Und was willst du unter Wasser?"

Irisi: "Das Herz der Königin war auf einem Schiff, daß von der Krake vor Utiloh versenkt wurde. Also müssen wir danach unter Wasser suchen, wenn wir den letzten Glasbogen erhalten wollen."

Kyra: "Ich halte fest: wenn wir hinter Tatas Höllentor gelangen, kommen wir zum Mond. Wenn wir auf dem Mond sind, kommen wir unter Wasser. Wenn wir unter Wasser sind, können wir das Herz der Königin suchen. Wenn wir das Herz haben, können wir es bei der Königin gegen den letzten Glasbogen eintauchen. Wenn wir den letzten Glasbogen haben, können wir mit ihnen zur Prinzessin gelangen. Wenn wir bei der Prinzessin sind, können wir sie befreien und nach Novelien bringen."

Chem: "Glasklar. Worauf warten wir, heute abend um sechs sollten wir mit dem ganzen Kram fertig sein."

Engibi: "Was ihr nach Tatas Unterwelt macht, ist mir egal. Aber hinter das Höllentor würde ich gerne mal schauen."

[So steigt man gemeinsam hinab. Hinter dem Tor befindet sich ein magisch nicht zu bewältigender Schacht.]

Erbs: "Einer von uns muß Seile holen. Losen wir es aus ... Okay, ich gehe."

[Erbs holt einen Kilometer Seil, den er mit Müh' und Not in mehreren Etappen in das Höhlensystem bekommt.]

Erbs: "Uff, hier ist das Seil."

Shidalf: "Hast du Jinx mitgebracht?"

[Man gelangt schließlich in einen Höhlenbereich, in dem Skadul Tata Tardal eine Teleportationsstelle aufgebaut hat. Auch nach einem Tag Recherchen versteht man nicht, wie sie zu benutzen sind. Mit diversen erbeuteten Kleinigkeiten, unter anderem zwei "Tearstones", verläßt man die unterirdischen Türme. Dort wartet Pilfa.]

Pilfa: "Ich habe die Botschaft gefunden, die mir Engibi hinterlassen hatte. Wollen wir nicht Kayne befreien? Er ist im königlichen Schloß gefangen. Dort sind auch sagenhafte Schätze zu finden."

Engibi: "Jetzt könnt ihr machen was ihr wollt. Ich werde mit Pilfa Kayne befreien."

Irisi: "Ich möchte herausbekommen, was es mit den Tearstones auf sich hat. Vielleicht kann man damit auf den Mond kommen."

Engibi: "Bedenkt, ich habe einen Stein. Ihr habt nur die Möglichkeit einer Hin- und Rückreise, wenn die Steine verbraucht werden."

Chem: "Du kannst deinen Stein uns überlassen."

Engibi: "Wer weiß, wozu er alles gut ist. Vielleicht brauche ich ihn eines Tages."

Erbs: "Ich muß leider auch gehen. Eine dringende Verabredung wartet meiner."

Engibi: "Aber über den Teppich, den Irisi sich unter den Nagel gerissen hat, sollten wir abstimmen. Schließlich ist er nicht der Erbe des toten Halblings."

Irisi: "Wer will ihn mir streitig machen?"

Engibi: "Woher nimmst du dir das Recht, den Teppich, den wir alle in Kaynes Ausrüstung fanden, für dich zu beanspruchen?"

Irisi: "Padmi war mein Gefährte nicht eurer und der Teppich war sein Eigentum. Deshalb muß er auf mich übergehen, da keine Verwandten vorhanden sind."

Chem: "Hast du denn gesucht?"

Kyra: "Ich bin auch für eine Abstimmung."

Erbs: "Soll ihn Irisi doch vorerst als Leihgabe weiter kontrollieren. Er ist sowieso der einzige, der ihn fliegen kann."

Engibi: "Er läßt ja niemand anderes daran."

[Irisi läßt nicht mit sich reden und niemand macht ernsthafte Anstalten, ihm den Teppich streitig zu machen. Erbs, Engibi und Pilfa Ab. So gehen Chem, Kyra und Irisi alleine weiter und versuchen herauszubekommen, wie die Tearstones funktionieren. Dies gelingt schließlich. In uralten Büchern steht davon, daß Tageszeiten zu beachten sind. Daraufhin kehrt man zurück, um sie zu benutzen.]

Irisi: "Seid ihr euch im klaren, um was es geht? Wir haben nur eine Chance. Danach sind unsere Tearstones aufgebraucht."

Chem & Kyra: "Ja."

Irisi: "Kommt ihr unter Wasser zurecht? Wir wollen schließlich auf den Grund des Meeres."

Chem: "Wie hältst du es dort aus?"

Irisi: "Ich habe Zauber, die mir zur Verfügung stehen."

Chem & Kyra: "Uns wird schon etwas einfallen."

[Schließlich gelangt man auf den Mond. Dort herrscht eine riesige Wüste vor. Sie wird von Sandwürmern zerpflügt. Auch andere unheimliche Wesen machen den Gefährten zu schaffen. Sie sind froh, als die Stunde kommt, zu der sie wieder auf die Erde kommen sollen, allerdings unter Wasser. Als das Tor sich öffnet schießt ein unbändiger Wasserstrahl heraus. Gegen den Druck kann sich keiner der drei stemmen, nur Irisi gelingt es, mit einem kleineren Telportationszauber sich auf die andere Seite zu stehlen und dem dortigen Sog zu entkommen. Irisi Ab.]

Chem: "So ein Mist."

Kyra: "Was machen wir jetzt?"

Chem: "Keine Ahnung."

Fremder: "Kann ich vielleicht helfen?"

Chem: "Wer bist du?"

Fremder: "Ich bin Xex, ein Bewohner des Mondes. Wenn du willst, bin ich der Mann im Mond."

Kyra: "Aha, was können wir für dich tun?"

Xex: "Das ist ganz leicht. Ich bin hier gefangen wie ihr. Ich möchte aber gerne zur Erde kommen. Dazu habe ich auch einen Tearstone. Dieser funktioniert aber nicht für mich, ein Mensch muß ihn zerbrechen. Ich bin nur ein Xex."

Chem: "Gibt es mehr Xex außer dir?"

Xex: "Nein."

Chem: "Wir können es versuchen. Wir brauchen allerdings ein gutes Zeitgefühl, um hier oben die Zeit richtig zu schätzen."

Xex: "Das ist für mich kein Problem. ich kenne mich hier oben aus und richte mich immer nach dem Stand von Sonne und Erde."

[Man wartet eine gewisse Zeit, um dann an einer unbekannten Stelle in Novelien zu landen. Dort kämpft man sich durch ein anderes Höhlensystem von Skadul Tata Tardal. Man kommt an die Oberfläche.]

Xex: "Vielen Dank für eure Hilfe. Ich werde mich auf der Erde umsehen. Mein Gott, ich war noch nie hier, wie aufregend."

Chem: "Wir wünschen dir viel Glück. Wenn du wieder auf den Mond willst, sag uns Bescheid."

[Xex zieht von dannen. Chem und Kyra treffen kurz darauf auf Lins.]

Chem: "Hallo, wie geht's, was machst du?"

Lins: "Laßt mich in Frieden. Ihr verfolgt mich scheinbar."

Kyra: "So etwas würden wir nie tun. Hast du Engibi gesehen?"

Lins: "Engibi ist ein Verrückter. Er will zusammen mit Pilfa in das Schloß der Königin einbrechen. Damit wollen sie Kayne befreien."

Chem: "Und du machst nicht mit?"

Lins: "Ich bin doch nicht lebensmüde. Macht ihr nur eure komische Sache mit den Glasbögen, dann bin ich euch auch los."

Kyra: "Was hast du gegen uns?"

Lins: "Ihr hängt an mir wie Kletten. Ihr nutzt nur meine Zauberkraft aus."

[Die drei trennen sich schließlich. Alle Ab. Irisi unter Wasser. Er kann sich mit Zauberei gerade so am Leben erhalten. Seine Aktionsfähigkeit ist minimal. Schließlich treffen ihn ein paar Elfen, die ihm das Herz der Königin geben. Sie haben keine Verwendung dafür und hatten es in den Resten der Beute der Riesenkrake gefunden, die zur Zeit dort haust.]

Irisi: "Womit kann ich mich für diese Freundlichkeit bedanken?"

Elfenführer: "Es gibt nichts zu danken. Wir helfen allen Wesen, die in Not sind. Wie habt ihr es geschafft, hierher zu kommen?"

Irisi: "Durch Tatas Portal."

Elfenführer: "Das erklärt dein seltsames Erscheinen natürlich. Wir haben noch eine weitere Bitte an dich. Auf Novelien ist eine Invasion geplant. Die Shavagin, die unter Wasser die Meere unsicher machen und entfernte Verwandete der Krals sind, wurden vom Schah der Zwillingsinseln angeheuert, einen Angriff auf die durch den Krieg gezehrte Insel zu starten. Warne die Regierenden auf der kleinen Insel vor diesem furchtbaren Plan."

Irisi: "Das werde ich tun."

[Irisi verläßt die Elfen und fliegt mit seinem Teppich und dem Herz der Köigin nach Utiloh. Dort tauscht er bei der Königin das Herz gegen den auf Echtheit geprüften Glasbogen ein.]

Irisi: "Übrigens, was ich noch sagen wollte: in Kürze wird eine Shavaginhorde an der Südküste in Novelien einmarschieren. Sie ist vom Schah angeheuert worden. Seid auf der Hut, ich habe euch gewarnt."

Königin: "Woher habt ihr diese seltsamen Informationen?"

Irisi: "Ich bin ein Seher und verrate meine Quellen nicht. Doch glaubt mir, sie sind vertrauenswürdig!"

[Irisi wartet an dem Turm, wo die Glasbögen zum Regenbogen zusammengesetzt werden sollen, auf Chem und Kyra und wer sonst noch die Prinzessin befreien will. Schließlich kommen die beiden und Erbs zusammen.]

Erbs: "Kann es jetzt endlich losgehen?"

Irisi: "Ich hoffe, es geht alles gut."

Kyra: "Dann hinunter und alles eingesetzt, die Konstellation ist günstig."

Irisi: "So ist es. Wir müssen uns alle an den Händen halten und zur Prinzessin wünschen. Alle müssen sich dasselbe wünschen, sonst geht alles schief. Wenn das nicht passiert, bringe ich die Verräter persönlich zur Strecke!!"

[Man verhält sich vorschriftsmäßig und erwartungsgemäß bringt der Lichtstrahl des Mondes die Bögen zum Leuchten. Doch als sich alle an ein Ziel wünschen, springen alle Glasbögen von ihrem Platz und einer fällt unglücklich und bricht entzwei. Der Lichtstrahl verschwindet. Alle Ab. An anderer Stelle in Novelien steht eine andere Gruppe von Abenteurern: die "Hand".]

Marigani: "Endlich ist es soweit, wir können die Prinzessin befreien."

Ein anderes Handmitglied: "Hoffentlich geht alles gut."

Marigani: "Sarus hat die Prinzessin durch dieses Tor geschickt. Dann müssen auch wir dort ankommen. Los hindurch ... "

[Alle Ab.]


Die Elfen waren unerklärlicherweise sehr freundlich zu Irisi. Aber Irisi Flimsi war eigentlich schon immer ein Elfenfreund (nach eigenen Angaben). Beim ersten Versuch mit den Glasbögen war noch ein falscher dabei, nämlich der, den Jasnir damals gekauft hatte. Die Sache ist zwar komplizierter, diese Variante aber läßt sich besser erzählen, da vermieden wird, ein viel größeres, aber tatsächlich dagewesenes Personenwirrwarr zu schildern.


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