In einem kleinen, dreckigen Raum finden sich die drei wieder, nachdem sie durch das Portal geschritten sind. Die Luft ist besser geworden, aber man merkt, daß sie weit von ihrem Ausgangspunkt sind. Es ist heiß und fremdartige Gerüche liegen in der Luft. Durch einen Ausgang schimmert Licht.
Shantilla: "Endlich wieder Licht! Und frische Luft!"
Kyra: "Diese Teleportationen gehen mir inzwischen auf den Geist."
Chem: "Wenigstens seid ihr beiden Frauen nicht alleine."
Shantilla: "Heh?"
Chem: "Schließlich bin ich doch ein Mönch, oder? Also ein Mann! Warum schauen bloß immer alle Leute so dumm aus der Wäsche?"
Kyra: "Kümmer dich nicht darum, Shantilla. Chem ist ein Mann. Das ist zwar nicht natürlich, aber logisch!"
Shantilla: "Wenn ihr meint, soll's mir recht sein. Aber auf welche Toilette geht sie denn?"
Chem: (hebt zu sprechen an)
Kyra: "Seufz! Nicht schon wieder!"
[Draußen befindet man sich in einer Ruine. Man durchforstet sie.]
Kyra: "Eine seltsame Stadt. Sie war wohl sehr groß."
Shantilla: "Dies ist eine uralte Ruine. Die Stadt stammt aus der Zeit der ersten Monsterinvasion."
Chem: "Tatsächlich? Was heißt das?"
Shantilla: "Achso, ihr kommt nicht von hier. Das bedeutet, sie ist über tausend Jahre alt."
Kyra: "Schaut, dort drüben sitzt jemand."
Shantilla: "Haltet ihr euch im Hintergrund. Ich schleiche mich an. Vielleicht spreche ich eine Sprache, die auch er spricht."
Chem: "Meinst du?"
Shantilla: "Du hast wohl meine Zauber vergessen?"
Chem: "Das ist Schummel!"
[Shantilla setzt sich gegenüber der in grünen Roben verhüllten Gestalt hin.]
Shantilla: "Wie geht's? Fcerpug vue Reravy? ... "
Fremder: "Tana ist die richtige Sprache. Was macht ihr hier?"
Shantilla: "Ich bin auf der Suche nach einem Buch, aber das interessiert euch sicher nicht."
Fremder: "Wie seid ihr hierher gekommen?"
Shantiila: "Das ist eine ziemlich lange Geschichte. Aber sind das nicht ein bißchen viel Fragen? Wer seid ihr denn?"
Fremder: "Mein Name ist Bonir und ich beherrsche dieses Land."
Shantilla: "Alleine?"
Bonir: "Warum bleiben deine Gefährten hinter den Mauern? Glaubt ihr, ich hätte nicht euch alle schon längst bemerkt."
Shantilla(laut): "Chem, Kyra, ihr könnt kommen, er hat euch entdeckt!"
Shantilla: "Die beiden verstehen unsere Sprache nicht, deshalb wollten sie euch nicht unnötig stören."
Bonir: "Das ist sehr zuvorkommend, aber das nehme ich euch nicht ab. Ihr seid bestimmt Spione der Fürsten."
[Inzwischen kommen Kyra und Chem zum Vorschein und setzten sich zu den beiden.]
Shantilla: "Welche Fürsten?"
Bonir: "Tut nicht so. Ihr sprecht die Sprache gut, ihr kennt euch hier aus."
Shantilla: "Nein, ich habe die Sprache im Shu-tan-land gelernt."
Bonir: "Aha, ein Kolonialherr. Jetzt holen die Fürsten schon Verstärkung aus dem Westen."
Shantilla: "Ich habe immer noch keine Ahnung, worum es geht. Wie kann ich euch überzeugen, daß wir nicht von hier sind."
Kyra(in Wan Wereng): "Was reden ihr? Wissen will!"
Shantilla(in Tana): "Sie will, daß ich mit ihr spreche, denn sie versteht unsere Sprache nicht."
Chem(in Howeskisch): "Laß ihn doch erstmal verhandeln, er wird uns später schon Bescheid sagen."
Bonir: "Welch ein Wirrwarr. Ich werde mich mit meinen Freunden besprechen."
Bonir(laut): "Kommt heraus, Freunde!"
[Aus verschiedenen Verstecken kommen etwa sechs Leute herab zu den Wartenden.]
Bonir: "Magier, was hältst du von diesen Leuten?"
Magier: "Bis jetzt ist alles richtig, was sie gesagt haben. Ich schlage vor, wir bringen sie zu Talga-ihed, soll er entscheiden, was mit ihnen geschieht."
Bonir: "Was aber, wenn es Spione sind?"
Magier: "Dann werden sie sterben."
Shantilla: "Moment! Wir wollen zu keinem Talga oder so."
Bonir: "Ihr habt keine andere Wahl! Ihr kommt mit zu Talga-ihed."
Shantilla: "Ich dachte, du wärst der Führer. Läßt du dir von einem Magier vorsagen?"
Bonir: "Ich bin der Führer in diesem Gebiet, aber für die Gesamtplanung ist Talga-ihed verantwortlich. Er war der Seher des Kalifen! Und versuche nicht, Zwietracht zwischen uns zu säen, das wird dir schlecht bekommen."
Chem(in Wan Wereng): "Was jetzt, Shantilla?"
Shantilla(in Wan Wereng): "Man hat uns eingeladen. Wir können diese Einladung nicht ausschlagen!"
Kyra: "Sehr freundlich!"
[Drei Tagesreisen weiter kommt man an einen See, in dessen Nähe eine riesige Höhle ist. Dort wird man hineingeführt.]
Shantilla: "Kann ich erfahren, um was es sich hier handelt?"
Bonir: "Seid nicht ungeduldig. Ihr werdet sogleich Talga-ihed vorgestellt."
[Ein paar Stunden später. Talga-ihed ist ein alter Mann.]
Talga-ihed: "Ihr seid also Fremde. Wo kommst du her?"
Shantilla: "Ich komme aus dem Shu-tan-land."
Talga-ihed: "Und was suchst du hier?"
Shantilla: "Gar nichts, es war ein Zufall, daß ich hier erschien!"
Bonir: "Ha, mir sagte sie, sie suche ein Buch!"
Talga-ihed: "Mir sagt sie die Wahrheit. Es würde ihr anderweitig auch schlecht bekommen."
[Auch die anderen antworten wahrheitsgemäß, aber knapp, auf die ihnen gestellten Fragen.]
Talga-ihed: "Ich glaube euch. Ihr sprecht die Wahrheit. Durch eure Anwesenheit wird ein alter Spruch von Stitaur bewahrheitet. Wir begrüssen euch auf das herzlichste und entschuldigen uns für eventuelle Unannehmlichkeiten. Fühlt euch wohl hier."
Shantilla: "Schon besser, aber sagt uns doch bitte: wo sind wir hier?"
Talga-ihed: "Wir sind die TLF, die Tagis Liberation Front."
Shantilla: "Heh?"
Talga-ihed: "Wir sind die eigentlichen Bewohner dieses Landes und versuchen, uns von den Fremden aus den westlichen Ländern zu befreien. Die Westler denken, sie haben hier einen Wilden Osten vor sich und vergessen dabei die Einheimischen."
Shantilla: "Unterdrücken sie euch?"
Talga-ihed: "Sie unterdrücken uns. Was aber viel wichtiger ist, sie setzen sich an Stelle der von uns gewählten Führer... "
Bonir: "Das alles unter der fadenscheinigen Begründung, sie bringen uns Hilfe zum Wiederaufbau"
Talga-ihed: "So haben wir uns vereinigt und kämpfen gegen die drei Fürsten."
Shantilla: "Aha, die Fürsten! Sie kommen aus dem Shu-tan-land?"
Talga-ihed: "Genau. Hört mich an. Es gibt ein wichtigeres Problem, denn wir würden euch nicht mit unseren eigenen nationalen Problemen belästigen. Es sind Dämonen der schwarzen Horde wieder aufgetaucht. Diese sind zu stark, als daß wir, die am Vermächtnis des großen Tagisreichs genug zu tragen haben, sie besiegen könnten. Das alles hat Stitaur vorausgesagt und uns Hilfe angekündigt, falls es soweit sei."
Bonir: "Meiner Meinung nach war es ein Fehler, die drei Fürsten aus den Augen zu verlieren."
Talga-ihed: "Wir müssen uns aber mit dem wichtigeren Problem zuerst beschäftigen. Und dies sind die Dämonen."
Bonir: "Und wenn sie sich verbündet haben?"
Talga-ihed: "Unmöglich, du hast nie gegen die schwarze Horde gekämpft. Aber die Fürsten! Im Gegenteil sagen uns gewisse Quellen, daß auch sie gegen die Dämonen rüsten."
Shantilla: "Wir sollen also für euch die Arbeit machen?"
Talga-ihed: "Ich habe die Macht und kann euch das Gebiet, daß der jetzige Dämonenherrscher unterjocht hat, versprechen. Ist er besiegt, seid ihr der Maharadscha diese Gebietes."
Shantilla: "Mich interessiert das nicht so sehr. Aber meine Freunde vielleicht eher."
[Die drei Gefährten besprechen alles untereinander. Schließlich sagt man zu.]
Talga-ihed: "Der Spruch sagt, daß der "Kette Herr" herbeigeholt werden soll. Alles, was wir weiter herausgefunden haben, ist, daß er ein Mongole ist. Holt ihn her und dann gehört euch das Land!"
Shantilla: "Dann muß es nur noch befreit werden. Wer garantiert uns, daß wir nicht wie die Fürsten wieder von der TLF aus dem Land getrieben werden sollen?"
Talga-ihed: "Dafür verbürge ich mich. Ihr habt nicht die Macht an euch gerissen, wie die Fürsten es taten!"
Shantilla: "So sei es. Wie kommen wir zu den Mongolen?"
Talga-ihed: "Das ist eine weite Reise. Ich werde euch einen guten Führer der TLF zur Verfügung stellen, der euch an die Grenze der Wüste bringt."
Chem(zu Kyra): "Es wird Zeit, daß wir die Landessprache lernen, wir bleiben sonst außen vor."
[Später unterwegs durch die Wälder.]
Shantilla: "Das ist ein riesiges Land. Das war alles einst die Tagis?"
Führer: "Ja."
Shantilla: "Wie will eurer kleines Häufchen von der TLF das Ganze wieder regieren?"
Führer: "Das wird sich ergeben. Aber keinesfalls werden es Räuber aus dem Westen besiedeln."
[An der Grenze zu Oil.]
Führer: "Hier werde ich euch alleine lassen und auf euch warten. Ihr könnt nach Südwesten in die Wüste gehen oder erst noch ein Stück nach Oil und dann nach Süden."
Shantilla: "Wir gehen gleich in die Wüste."
Führer: "Na, wenn das mal gut geht."
[Später in der Wüste.]
Shantilla: "Auf den Landkarten, die ich sah, wirkte die Wüste nie so groß."
Kyra: "Navigieren hast du nie gelernt, was? Ich habe das Gefühl, wir laufen im Kreis."
Shantilla: "Jetzt ist es zum Meckern zu spät. Am Anfang hättest du etwas sagen können."
Chem: "Jetzt können wir von Glück sagen, wenn wir herauskommen."
[Man hat Glück und gelangt wieder hinaus. An der Stelle, wo man hinein ging.]
Führer: "Das ging aber schnell."
Shantilla: "Äh, wir müssen nochmal hinein, wir haben, äh, etwas vergessen."
[Diesmal geht man um die Wüste herum und findet in Oil einen Ortskundigen, der sie durch Sumatarygebiet führen wird.]
Chem: "Was wollen wir denn bei den Sumatary? Wir wollen zu den Mongolen."
Ortskundiger: "Nur die Sumatary treiben Handel mit den Mongolen. Von dort führen die Pisten durch die Wüste. Außerdem werde ich euch nicht durch die Wüste bringen, sondern nur zu den Sumatary. Die werden den Rest erledigen."
Shantilla: "Was für einen Rest?"
Ortskundiger: "Äh, sie werden euch in die Wüste bringen."
[Bei den Sumatary. Ein Nomade bietet sich als Führer an.]
Chem: "Wir geben zur Zeit nur Geld aus für Führer und dergleichen. Unser Kontostand sinkt beträchtlich."
Polestus: "Ich bin gaanz billig."
Shantilla: "Davon bin ich überzeugt. Aber das Geld gibt es erst nach erfolgreicher Führung."
Polestus: "Wo wollt ihr hin?"
Shantilla: "Wir suchen der "Kette Herr". Sagt dir das was?"
Polestus: "Nein. Das kann lange dauern. Deshalb erhalte ich die Hälfte meines Tageslohns sofort bei Beginn des Tages."
[Man einigt sich und betritt die Wüste. Alle Ab.]
Ab dem nächsten Mal sind Kyra und Chem nicht mehr sprachunkundig in der Tagis und können wieder aktiv eingreifen.