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Verwundert und betroffen stehen die vier Gefährten um einen Haufen Scherben herum. Der grüne Glasbogen ist zersplittert, während die anderen darum herumliegen. Der magische Lichtstrahl, der diese Ereignisse hervorrief, ist verschwunden und das normale Sternenlicht leuchtet über die Szene.


Kyra: "Schöne Bescherung. Was machen wir jetzt?"

Irisi: "Zuerst werden wir versuchen herauszubekommen, wodran es gelegen hat. Danach sehen wir weiter."

Chem: "Das heißt wieder warten, bis du deine Zauberkaskade auf die Glasbögen losgelassen hast."

Irisi: "Mach einen besseren Vorschlag!"

[Irisi läßt doch seine Zaubersprüche los und erfährt, daß einer der Bögen gefälscht war. So sind zwei Dinge zu erledigen: den grünen reparieren und den anderen, blauen gegen den richtigen einzutauschen.]

Erbs: "Wie soll dieses vonstatten gehen?"

Irisi: "Das weiß ich noch nicht. Wo ist eigentlich Jasnir? Wollte er nicht hierherkommen, um mitzureisen? Schließlich schien dies seine einzige Möglichkeit, diese Welt zu verlassen."

Erbs: "Stimmt, wo ist er?"

[Es wird ein Plan festgelegt. Erbs, Kyra und Chem versuchen herauszubekommen, was mit Jasnir los ist. Da Irisi durch seinen fliegenden Teppich eine sehr große Reichweite hat und außerdem mit seinen Seherzaubern die größeren Möglichkeiten hat, wird er versuchen, den Glasbogen reparieren zu lassen und den letzten zu finden. Irisi Ab.]

Kyra: "Als letztes sahen wir Jasnir in Utiloh. Vielleicht läßt sich dort etwas finden."

Erbs: "Mir wäre es sowieso recht, wenn wir nach Utiloh gingen. Dort wartet ein Auftrag auf mich."

Chem: "Hast du deinen Bruder Lins in letzter Zeit gesehen?"

Erbs: "Nein, aber wollte er nicht auch nach Utiloh? Ich habe etwas munkeln hören."

[In Utiloh. Gerüchte sprechen von einer waghalsigen Befreiungsaktion aus dem Kerker des Palastes. Offiziell wird nur ein Diebstahl erwähnt. Die Belohnung für die Ergreifung der Täter beträgt 10 Goldlum, was ungewöhnlich hoch speziell in Kriegszeiten ist.]

Kyra: "Das wäre doch leicht verdientes Geld. Irgendwo auf Novelien werden sie doch sein."

Chem: "Das bezweifle ich. Wenn sie derartige Belohnungen auf ihren Köpfen haben, werden sie Novelien verlassen haben."

Shidalf: "Wieviel Jinx kann man sich für 10 G-Lum kaufen?"

Erbs: "Ich war vorhin bei der Magiergilde. Ich werde einige Arbeiten für sie übernehmen müssen. Also wünsche ich euch viel Erfolg bei eurer Suche. Ansonsten bin ich vorerst in Utiloh."

[Erbs Ab.]

Chem: "Wo werden wir suchen?"

Kyra: "Erkunden wir, wo Jasnir als letztes übernachtet hat. Vielleicht hat er eine Botschaft hinterlassen."

[Das geschieht. Tatsächlich hat Jasnir eine Botschaft hinterlassen. Er sei mit seinen Kollegen schon verschwunden, denn er habe einen weiteren Weg, die Welt zu verlassen, gefunden und diesen genommen.]

Kyra: "Dann können wir umkehren und auf Irisi warten."

Chem: "So ist es."

[Zurück zum Turm. Beide Ab. Irisi bei Katy's Juwelierladen in Autfoß.]

Irisi: "Hier hatte vor einiger Zeit ein gewisser Jasnir einen magischen blauen Glasbogen gekauft."

Katy: "Nein, das kann nicht sein, den blauen Glasbogen habe ich immer noch."

Irisi: "Was haben sie ihm denn verkauft?"

Katy: "Er wollte einen Bogen aus blauem Glas. Daß er DEN Glasbogen haben wollte, wußte ich nicht. Schließlich ist der Preis dafür viel höher."

Irisi: "Wieviel kostet er denn?"

Katy: "Ich habe schon ein Angebot über 90 G-Lums. Wenn ihr ihn tatsächlich haben wollt, müßt ihr 100 G-Lums bieten. Doch beeilt euch."

Irisi: "Ich werde das Geld besorgen, doch Gnaden euch sämtliche Heiligen, wenn der Bogen nicht echt ist."

Katy: "Mein Herr, was traut ihr mir zu?"

[Irisi fliegt zu Florin, einem Bekannten, den er einst im Bogenwald traf. Dort heilte er damals Erbsens Adler.]

Irisi: "Hallo, Florin, wie geht es mit den Regierungsgeschäften?"

Florin: "Jetzt wo Lord Kafrila im Krieg verschollen ist, lastet auf mir, seinem Stellvertreter die ganze Arbeit."

Irisi: "Du wirst es schon schaffen. Allerdings bist du jetzt Verwalter der fürstlichen Schatztruhe, nicht wahr?"

Florin: "Warum fragst du das?"

Irisi: "Meine Freunde und ich sind dabei, die Prinzessin zu befreien. Dazu haben wir in akribischer Kleinarbeit sechs Glasbögen gesammelt. Nun fehlt uns nur einer, für den ein geiziger Juwelier 100 Goldlum fordert. Wir können das nicht bezahlen. Aber wenn du aus der Schatztruhe das kleine Sümmchen entnehmen könntest, dann stände der Befreiung der Prinzessin nichts mehr im Wege."

Florin: "Für meine geliebte Am Lisza ist mir nichts zu teuer. Doch eine Bedingung muß ich stellen. Ich werde mitkommen und sie befreien."

Irisi: "Wer wird die Ländereien des Nordtum verwalten?"

Florin: "Es wird sich jemand finden. Koste es, was es wolle, ich werde die Prinzessin befreien."

Irisi: "Wenn du unbedingt willst. Doch wir müssen noch einen der Glasbögen reparieren lassen. Wer kann dies bewerkstelligen? Ich kenne zwar jemanden, der dies tun könnte, aber er ist nicht mehr in Novelien."

Florin: "Einen magischen Glasbläser oder -reparierer? In Ihville, der gefährlichsten Stadt Noveliens, gibt es einen. Wir müßten zu ihm gehen. Er heißt Reibas. Das ist aber eine lange Reise."

Irisi: "Kein Problem."

[Man fliegt in zwei Tagen nach Ihville. Dort wird für weiteres teures Geld der kaputte Glasbogen repariert. Man eilt zurück zum Turm.]

Kyra: "Da seid ihr endlich. Wir warten hier schon eine Weile auf euch."

Chem: "Noch ein anderer hat sich eingefunden, um uns zu verabschieden: Ysch."

Ysch: "Ich komme von Xnimur und soll euch eine schöne Reise wünschen. Außerdem achtet darauf, daß die Schriftrolle mitgebracht wird."

Irisi: "Welche Schriftrolle?"

Ysch: "Wenn die Prinzessin zurückkehren wird, wird eine Schriftrolle mitgebracht werden, die den Krieg beenden wird. So sagt es die Prophezeiung."

Irisi: "Wir werden sehen, was sich machen läßt."

Ysch: "Es eilt, daß dieser Krieg endet. Die Völker der beiden Länder leiden schon lange und auch die Herrscher suchen nach einem für beiden Seiten akzeptablen Grund, den Krieg zu beenden. Die Schriftrolle wäre ein willkommener Auslöser."

Florin: "Wenn die Prinzessin wiederkehrt, wird sie die Königin und die fürchterliche Maldritt entthronen."

Ysch: "Ihr werdet sie dann heiraten, nicht wahr?"

Florin: "Natürlich."

Ysch: "Mit euch, dem Druidem als König, wird sich zumindest der Wald von Novelien keine Sorgen mehr machen müssen."

Irisi: "Es wird Zeit, die Mondkonstellation tritt jeden Moment ein."

Ysch: "Noch schnell eine letzte Bemerkung. Die "Hand" hat es ebenfalls geschafft, einen Weg zur Prinzessin zu finden. Ihr solltet euch beeilen. Wahrscheinlich ist sie schon dort, wo ihr erst hingelangt."

Kyra: "Vielen Dank."

Shidalf: "Gibt es dort auch Jinx?"

[Alle warten gebannt auf den Augenblick. Plötzlich verschwindet für alle Beteiligten die Umgebung. Yschs Gestalt verblaßt, bis sie nicht mehr vorhanden ist. Alle Ab.]

Ysch: "Fortan liegt das Schicksal dieser Welt nicht mehr in ihr."

[Ysch Ab. In Messit ist Lins auf der Durchreise.]

Xnimur: "Hallo Lins, gut das du kommst."

Lins: "Schön dich zu sehen. Was gibt es, Xnimur?"

Xnimur: "Vor ein oder zwei Wochen wurde von Unbekannten ein Tor zum Mond geöffnet. Ich weiß noch nicht, wer es war, aber auch das werde ich bald wissen. Dabei ist der Mann im Mond auf die Erde gekommen, eine Sache, die nicht hätte passieren sollen."

Lins: "Und jetzt?"

Xnimur: "Er hat eines seiner Haustiere mitgebracht. Obwohl er selber schon wieder auf dem Mond ist, hat er es hiergelassen. Weißt du, wie es auf dem Mond aussieht?"

Lins: "Nein."

Xnimur: "Er ist eine Wüste. Die Haustiere des Mann im Mond sind Sandwürmer, die alles was sie fressen in Sand verwandeln. Und sie fressen viel. Deshalb ist es nötig, diese Tiere zu zerstören, damit Novelien dieses Schicksal erspart bleibt."

Lins: "Wer wird das erledigen? Ich habe das unbestimte Gefühl, ich soll das tun."

Xnimur: "Genau. Im Moment habe ich immer noch mit den Nachwirkungen des Kampfes mit Slak, dem Dämon, dem Irisi auf den Leim gegangen ist, zu kämpfen. Die Gefolgsleute des Dämons machen immer noch gewisse Gegenden unsicher. Diese Aufgabe erfordert meine ganze Aufmerksamkeit. Im Namen Noveliens, kümmere dich darum. Es soll dein Schaden nicht sein."

Lins: "Wie sieht dieser Nicht-schaden aus?"

Xnimur: "Darüber können wir uns später unterhalten. Die Würmer sind alle im Gebiet vor Südnaltie."

[Lins zieht aus. Er findet alle Sandwürmer und bringt sie zur Strecke. Die Aufgabe ähnelt Schießbudenschiessen, denn die Würmer sind dem fliegenden Magier hoffnungslos unterlegen. Lins kehrt zurück zu Xnimur und muß zwei Tage warten, bis dieser erscheint.]

Xnimur: "Dies sind seltsame Zeiten. Auf der Welt gibt es seit einem Tag einen neuen Kontinenten. Viele Dinge haben sich geändert und viele Dinge werden sich noch ändern. Welches Wetter wir in Novelien in Zukunft haben werden, weiß niemand. Deine Belohnung sollen neue Zauberlisten sein. Doch eine weitere Sache die dich interessieren sollte, geht Asgarot an."

Lins: "Woher weißt du ... ?"

Xnimur: "Ich weiß nicht viel, aber Asgarot war ein Dämon, der vor langer Zeit hier auf Novelien verbannt wurde. In letzter Zeit häufen sich die Anzeichen, daß er wieder sein Unwesen treibt. Er ist hundertfach schlimmer als Slak. Eine alte Schriftrolle der Schallbapriesterinnen, die damals die Verbannung vornahmen, deutet an, daß auf dem neuen Kontinenten eine Lösung liegen könnte."

Lins: "In welcher Form?"

Xnimur: "Ich weiß es nicht. Hier haben wir die Rolle, lies sie durch und bilde dir dein eigenes Urteil."

[Lins liest sie und beschließt nach Utanna, was der Name des neuen Kontinenten ist, zu fahren. Sein Schiff fährt, wie zur Zeit üblich, aus Südnaltie ab; vor Utiloh haust noch immer die Krake.]


Erbs Spieler verließ für eine Weile Deutschland und taucht im Aad-Strang nicht mehr auf. Hier der Wortlaut (des Teils) der Schriftrolle, die Lins las: "... Wir beschlossen nach reiflicher Überlegung, Asgarot nicht zu verbannen, sondern ihn solange wie möglich gefangen zu halten, da er so weniger Unheil anrichten kann. Unsere Seher und Astrologen haben festgestellt, daß Asgarot auf einer Welt lebt, die sich "White Dawn" nennt und von friedlichen Menschen bewohnt wird. Um mehr über diese seltsame Begebenheit zu erfahren, wollen wir versuchen, mit dieser Welt Kontakt aufzunehmen. Es lebt dort ein gewisser Schdid'aur auf einem Kontinenten Uhtana, der die Lage möglicherweise besser einschätzen kann ... "


Copyright 1996 Michael Jung < miju@phantasia.org >
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