Auftragsarbeit


Auf der Straße nach Norden entfernen sich die Gefährten immer weiter von den letzten Spuren der Banditen. Dicke Wolken ballen sich am Himmel und man eilt, um Autfoß rechtzeitig zu erreichen. Außer diesen Dreien ist die Straße leer.


Kayne: "Ihr starrt mein Schwert so an. So eine großartige Waffe habt ihr noch nie gesehen, was?"

Chem: "Meine Hände sind mir lieber, die können mir nicht aus den Händen fallen."

Kayne: "Einem echten Bakeh-träger fällt diese Waffe nie aus den Händen!"

Chem: "Ich werde dich zu gegebener Zeit daran erinnern."

Lijut: "Über das letzte Abenteuer habe ich einen tollen Vers gemacht. Ich werde ihn euch vortragen."

[Der Vortrag beginnt und endet.]

Lins: "Naja, wenigstens fängt es deswegen nicht an zu regnen."

Lijut: "Das Gedicht ist euren Taten angepaßt. Erwartet nicht zuviel. Es ist so schön, daß ich es nur unter gewissen Umständen weitererzählen werde. Nur wenn ihr mich gebührend entlohnt."

Kayne: "Wenn wir dir nichts zahlen, behältst du dein Gedicht für dich?"

Lijut: "Natürlich, es ist viel zu gut zu euch, daß es einfach... "

Kayne: "Von mir erhältst du keinen müden Lum."

Lins: "Von mir auch nicht."

Lijut: "Wenn das so ist, dann werde ich einen Vers über die Leichenschändung hinzunehmen und es dann verbreiten. Wie gefällt euch das?"

Chem: "Hast du ein Glück, daß Kyra nicht dabei ist. Sie würde dich jetzt wieder abschiessen."

Kayne: "Diese Kyra wirkt sehr sympathisch."

Lijut: "Was ist, gebt ihr mir jetzt Geld?"

Kayne: "Für's dicht halten? Das ich nicht lache, das soll wohl eine Erpressung sein. Wenn du das falsche sagst, dann ist die Rübe ab!"

Lins & Chem: "Komm, nimm diese Lums und gib Ruhe."

Kayne: "Ihr seid erpreßbar, pah!"

Lijut: "Du wirst schon sehen, was du davon habt."

[Inzwischen ist man in Autfoß und geht getrennter Wege. Chem und Lins gehen zur Diebesgilde und überzeugen gemeinsam mit Lijut die Diebe, Kyras Ausrüstung herauszugeben. Die Diebe erfahren von Tiß und einige für die Spieler unwichtige Kleinigkeiten, die sie zu diesem Schritt der Dankbarkeit leiten.]

Kyra: "Das wurde auch Zeit."

Chem: "Wir haben immerhin noch einiges bezahlt. Von den magischen Gegenständen, die bei den Toten gefunden wurden, haben wir einiges abgeben müssen."

Lins: "Vielzuviel. Das werden wir nicht noch einmal tun."

Lijut: "Diese große Tat der Freundschaft regt mich zu einer neuen Strophe eures Heldenliedes an."

Lins: "Allein deshalb werde ich es nicht noch einmal tun."

[Alle Ab. Kayne geht währenddessen zu den Pilgern des Gelbflußdämons, die nicht leicht zu finden sind, um etwas über den Gelbflußdämon zu erfahren. Bis jetzt kannte er nur Gerüchte.]

Kayne: "Wie kann man in eure Gemeinschaft aufgenommen werden?"

Pilger: "Sprecht mir diese Worte nach: "Na-a-ans Box enthält den dritten Schlüssel.""

Kayne: "Na-a-ans Box enthält den dritten Schlüssel."

Pilger: "Ihr seid jetzt Mitglied."

Kayne: "Aha. Was hat die theologische Forschung inzwischen ergeben? Wer ist Na-a-an?"

Pilger: "Na-a-an ist ein großes Wesen, das die Macht hatte, einen Schlüssel in seine Box zu tun."

Kayne: "Und weiter?"

Pilger: "Dieser Dämon war ein Heiliger, der von dieser großen Tat berichtete."

Kayne: "Das ist alles?"

Pilger: "Diese spirituelle Weisheit reicht, um dein Leben zu verändern und zu reinigen. Lasse die Worte in dich!"

Kayne: "Aber... "

Pilger: "Höre die Worte unseres Oberpriesters, der eine Messe über den metaphysischen Gehalt der Na-a-an Box heute abend lesen wird."

Kayne: "Auf Wiedersehen."

[Kayne ab. Später an anderer Stelle Lijut.]

Lijut: "Ich kenne einen Ketzer. Das wird euch interessieren."

Ketzerjäger: "Wie heißt er und wie finde ich ihn?"

Lijut: "Wo man ihn findet, weiß ich nicht, aber er heißt Kayne und hat ein großes zweihändiges Schwert. Er ist ein großes Tier in ihrer Organisation."

Ketzerjäger: "Vielen Dank. Ihr habt uns sehr geholfen und eine Belohnung verdient. Nehmt diese Münzen."

Lijut(leise): "Ich wußte, daß ich auf die eine oder andere Weise von Kayne noch Geld erhalten würde."

[Ein oder zwei Tage später findet Kayne einen Steckbrief mit seinem Namen in Autfoß. Erzürnt geht er die Straße herunter.]

Ketzerjäger: "Heh?"

Kayne: "Was ist, kriege ich nun die Belohnung, oder was?"

Ketzerjäger: "Heh?"

Kayne: "Ich sehe schon, hier ist man schwer von Begriff. Ich glaube, ich sollte Ketzerjäger werden, um diesen Laden aufzuräumen!"

Ketzerjäger: "Heh?"

[Alle Ab. Engibi spricht mit Kashka in Autfoß]

Kashka: "Die lokale Diebesgilde hat eine Auftrag für dich. Ich bin dazu dein Kontakt. Vor einiger Zeit ist ein abtrünniger Dieb namens Dalf zum König von Midnaltie gezogen, um ihm seine Dienste anzubieten. Dies kann die Diebesgilde natürlich nicht billigen. Du sollst ihn töten."

Engibi: "Was bekomme ich dafür?"

Kashka: "Geld. Und zwar 25 Goldlum."

Engibi: "Das ist nicht viel."

Kashka: "Der Auftrag ist auch nicht gefährlich. Außerdem hast du deinen Wert für die Diebesgilde noch nicht bewiesen. Zeige es ihnen und auch interessantere Aufträge werden bald dir gegeben. Achso, da ist noch eine Sache. Damit du unterwegs als einsamer Wanderer keine Schwierigkeiten bekommst, stellt man dir einen Kämpfer zur Verfügung, der dich unterstützen soll. Er hat wenig Hirn, aber viel Muskeln. Er heißt Broso und du triffst ihn vor dem Nordtor."

Engibi: "Hier seid euch ziemlich sicher, daß ich diesen Auftrag übernehme. Also, wie erkenne ich diesen Dalf?"

Kashka: "Er ist relativ unscheinbar. Er besitzt einen magischen Rapier, aber ansonsten wird man ihn in Naltie nur an seinem Namen erkennen, den er anscheinend nicht gewechselt hat. Er versucht den Kundenstamm, den er hier hatte, in Naltie weiter zu bedienen. Tue also so, als seist du einer seiner Kunden. Alles weitere ist deinem Einfallsreichtum überlassen."

Engibi: "Bis dann. Was ist mit einer Anzahlung?"

Kashka: "Hier hast du zehn Goldlum. Viel Glück."

[Engibi spricht mit einem kräftigen Mann unterwegs nach Naltie.]

Engibi: "Kashka hat mir gesagt, daß du mir kämpferisch zur Seite stehen sollst, damit ich nicht mit Kleinigkeiten belastete werde."

Broso: "Hmm."

Engibi: "Sehr gesprächig bist du nicht. Das ist auch nicht nötig. Wenn wir in Naltie sind, halte dich im Hintergrund, wir wollen nicht zu sehr auffallen."

Broso: "Hmm."

[Später in Naltie sondiert Engibi das Terrain. In einer Kneipe.]

Wirt: "Wenn ihr hier unterwegs seid, dann nehmt euch vor Lawantu in acht. Er ist ein Killer aus Ohdum. Eigentlich ist er kein Attentäter. Aber er hat eine seltsame Art, sein vermeintliches Recht mit der Waffe durchzusetzen. Eine riesige Streitaxt."

Engibi: "Vielen Dank für den Hinweis. Wieso sind eigentlich noch derartig viele Leute unterwegs?"

Wirt: "Wieso, die Nacht beginnt doch erst?"

Engibi: "Aber die meisten müssen doch arbeiten und jetzt ist schon zwei Uhr nachts."

Wirt: "Natürlich müssen sie arbeiten, was glaubt ihr denn?"

Engibi: "Was tun sie denn jetzt?"

Wirt: "Heh? Arbeiten, natürlich."

Engibi: "Die Gerüchte stimmen also. Man munkelt zwar, daß dies die Stadt der Diebe ist, aber ich hätte nicht gedacht, daß man das so ernst nimmt."

Wirt: "Ihr werdet noch viel lernen müssen."

[Engibi hängt Broso ab, um ungestört arbeiten zu können. In der Kanalisation wandert er einsam, als ihm plötzlich ein Hüne im Weg steht.]

Lawantu: "Weg da!"

[Ohne lange zu zögern, sticht Engibi zu und tötet Lawantu durch eine Fügung des Glücks. Später in der Nacht trifft er auf Y'Distai in dessen Haus.]

Y'Distai: "Ich wußte, daß du kommen würdest. Ich habe auch eine wichtige Erkenntnis für dich. Es wird der Tag kommen, da will man dich ermorden."

Engibi: "Das kann ich mir denken."

Y'Distai: "Aber es wird eine heimtückische Attacke sein. Sie wird mit Gift durchgeführt werden."

Engibi: "Was kann ich dagegen tun?"

Y'Distai: "Ich kann euch einen Juwel verkaufen, der Gifte erkennen kann."

Engibi: "Aha, verkaufen! Woher weiß ich, daß eure Geschichte nicht als Reklame für den Verkauf dient?"

Y'Distai: "Meine Seherehre steht dabei auf dem Spiel. Fragt andere über mich. Ich habe mich bis jetzt nicht geirrt."

Engibi: "Na schön. Ich bezahle das Juwel. Allerdings will ich es testen, deshalb zahle ich nur zwei Goldlum an. Geht das in Ordnung?"

Y'Distai: "Ja, das geht. Ich will euch helfen und akzeptiere diese Bedingung. Allerding muß ich für später das ganze Geld verlangen, meine Ehre steht auch hierbei auf dem Spiel. Ein Seher ist nie umsonst. Genauso wie ein Attentäter!"

Engibi: "Ich sehe ihr wißt tatsächlich einiges! Das bleibt aber unter uns. Speziell Irisi, euer Berufskollege, erfährt davon nichts?"

Y'Distai: "Ich verrate niemand. Ich helfe nur denjenigen, die es nötig haben."

[Engibi verläßt den Seher und nimmt die Fährte Dalfs auf. Er ist nicht so schwer auszumachen. Es dauert nicht lange, bis Dalf ermordet ist. Dabei erbeutet Engibi eine Schatzkarte. Später.]

Broso: "Du hast versucht, mich abzuhängen. Das war nicht fair."

Engibi: "Aber effektiv. Mir ist doch nichts geschehen. Sei froh, du hast für dein Geld nichts tun müssen."

Broso: "Ich habe aber deine Auftragsausführung gesehen. Du solltest Dalf nicht ausräubern."

Engibi: "Was soll der Tote mit seiner Ausrüstung?"

Broso: "Ich muß das melden, wenn wir wieder in Autfoß sind."

Engibi: "Hör her, wir können die Beute teilen. Niemand hat einen Schaden dadurch."

Broso: "Ich muß es aber melden."

Engibi: "Sei doch nicht so blöd! Du hast doch mehr Grips, als das, oder?"

Broso: "Nein!"

[Broso stößt auf dem Rückweg nach Autfoß ein bedauerlicher Unfall zu. Alle Ab.]


Der Auftrag Engibis nahm die Zeit in Anspruch, (vor allem die Reise) die die anderen Gruppenmitglieder damit verbrachten die Banditen zu verfolgen und Gnome zu finden. Inzwischen ist der Magier Tiß in Naltie, um seine Belohnung für die Vernichtung Tabbsvilles zu kassieren, wovon die Spieler nichts wissen. Etwa zur selben Zeit werden auch Irisi und Erbs in Midnaltie (=Naltie) sein.


Copyright 1996 Michael Jung < miju@phantasia.org >
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