In der Cos Gorsa


Über die schneebedeckte Ebene fegt ein eisiger Wind. Im Norden erheben sich einige Berge und im Süden kann man das Wasser sehen. Doch von dieser Hochebene aus kann man die Küste selbst nicht erblicken.


Pireus: "Wir sollten zur Küste gehen, dort befinden sich, wenn überhaupt, Menschen."

Temujin: "Ich glaube auf dem Berg haben wir den besseren Überblick. Wenn der Schneesturm vorbei ist, haben wir auch einen besseren Weitblick."

Pad: "Ob wir aber bis zur Küste sehen können, wage ich zu bezweifeln."

Temujin: "Das müssen wir versuchen."

Ganvir: "Wir sollten an die Küste laufen. Der Weg geht bergab und ist deshalb schneller."

Temujin: "Dieses Argument hätte ich von der Blechbüchse erwartet, die nicht klettern kann."

Kelf: "Abstimmung!"

[Man geht zur Küste. Ein großer Adler mit Reiter kommt an.]

Vogelreiter: "Jre trug qn?"

Temujin: "Ihnen auch einen schönen Tag."

Kelf: "Ich versuche mentalen Kontakt mit ihm aufzunehmen."

[Später. Weitere Vogelreiter sind angekommen.]

Kelf: "Er möchte uns zu seiner Ebene in den Bergen bringen. Angeblich gibt es eine Prophezeihung, die uns vorhergesagt hat. Wir sollen diese Insel erlösen."

Pireus: "Die professionellen Erlöser sind zur Stelle."

Ganvir: "Das hier ist eine Insel?"

Kelf: "Die Berge stehen in der Mitte der Insel. Das Volk der Ahdri, von dem diese Reiter kommen, fühlt sich als Bewacher der Insel. Inzwischen habe die schwarze Horde aber schon lange das Kommando übernommen und regiere die Insel."

Pad: "Vielleicht sollten wir solche Dinge nicht in dieser Kälte besprechen?"

[Vogelreiter tragen die Kameraden in die Berge, zu den Höhlen der Ahdri. Man wird der Sonnenpriesterin vorgestellt. Sie spricht Wanamese.]

Sonnenpriesterin: "Seid willkommen. Vor langer Zeit hatte eine meiner Vorgängerinnen eure Ankunft vorhergesagt. Ihr werdet unsere Insel aus dem Griff der schwarzen Horde befreien. Es ist eine Freude euch während meiner Lebensspanne begrüssen zu dürfen."

Ganvir: "Wie sollen wir denn das nun wieder machen: euch befreien?"

Sonnenpriesterin: "Das weiß ich nicht. Aber ihr könnt euch unserer Hilfe sicher sein."

Feiache: "Wo ist denn die schwarze Horde?"

Sonnenpriesterin: "Es gibt nur ein kleines Kontingent von etwa 2000 Mann. Die anderen sind abgezogen worden. Anscheinend werden sie woanders gebraucht. Das ist unser Vorteil. Wir können aber nichts tun, da wir nur eine Gemeinde von 400 sind. Wenn jemand etwas tun könnte, dann die Sornar."

Mu: "Wer sind den schon wieder die Sornar? Können wir eine Karte dieser Insel einsehen?"

Sonnenpriesterin: "Sicher könnt ihr eine Karte haben. Die Sornar sind das andere Volk auf dieser Insel. Sie leben in der Küstenregion vom Fischfang. Als die schwarze Horde kam, wurden sie besiegt und unterjocht. Inzwischen sind sie fast mit der Horde verbündet. Ihnen stehen immer noch Zehntausend Soldaten zur Verfügung. Allerdings sind sie entwaffnet und werden von der schwarzen Horde unterdrückt."

Mu: "Warum planen sie keinen Aufstand? Sie sind deutlich in der Überzahl."

Sonnenpriesterin: "Ich weiß es nicht. Ein Grund mag vielleicht in der Natur des Anführers liegen. Es handelt sich um einen Dämon der höchsten Stufe. Er ist vom Typ VI."

Temujin: "Ihr habt wohl viel mit Dämonen zu tun, daß ihr sie in Typen einteilt. Uns sagt das aber nichts."

Sonnenpriesterin: "Seit wir mit der schwarzen Horde zu tun haben, lernten wir viele Dämonen kennen. Die kleinsten nennen wir Typ I und das größte, was uns je begegnete, sind die Typ VI Dämonen. Gerüchteweise soll es noch schlimmere geben."

Pireus: "Wie stark sind diese Dämonen im Vergleich zu den Rucksacktrollen, einer Spezies, die sich auch des öfteren in den Rängen der schwarzen Horde findet?"

Sonnenpriesterin: "Es würde etwa acht Rucksacktrolle brauchen, um einen Dämon des Typs sechs zu bezwingen. Allerdings habe ich einen solchen Kampf noch nie gesehen und wage zu bezweifeln, ob dieser Vergleich durch die Unterschiede in den Fähigkeiten überhaupt gerechtfertigt ist."

Mu: "Uns sagt der Vergleich genug. Ich will nach Hause!"

Sonnenpriesterin: "Nach der Prophezeiung ist das erst möglich, wenn ihr diesen Dämon besiegt habt."

Pireus: "Wenn ich jemals diesen Uthun zu fassen kriege."

Kelf: "Wir sollten weniger fluchen, sondern uns um die uns obliegenden Aufgaben kümmern."

Ganvir: "Uns obliegen Aufgaben? Das versucht man uns einzureden."

Sonnenpriesterin: "Natürlich steht es euch frei, unsere Schneebenen zu durchwandern."

Pireus: "Ich denke, das werden wir ersteinmal tun, um uns mit der Gegend vertraut zu machen."

[Später im Schnee.]

Kelf: "Ihr holt uns hier wieder ab? Wir untersuchen dieses Gebäude dort."

Vogelreiter: "Wir werden alle vier Stunden hier vorbeischauen und nach euch Ausschau halten."

Kelf: "Das ist in Ordnung."

[Man geht zu dem Gebäude.]

Mu: "Man hat uns gesagt, daß hier eine Teleportationsstelle sei, mit der man von Kontinent zu Kontinent gehen konnte. Allerdings ist auch das eine Tausend Jahre alte Legende."

Pireus: "Die andere Sache war auch eine Legende. Deshalb ist eine Legende so gut wie die andere. Vielleicht kommen wir hiermit von dem Kontinenten weg."

Mu: "Wie dringen wir in das Gebäude ein? Es ist offensichtlich bewohnt."

Temujin: "Ich kann mich unsichtbar in das Gebäude bewegen und durch die Wände gehen."

[Temujin kommt von seiner Expedition zurück.]

Temujin: "Es befinden sich mindestens drei Personen in dem Gebäude."

Feiache: "Und?"

Temujin: "Ähh, irgendwie haben sie mich bemerkt und ich mußte fliehen. Viel habe ich nicht herausbekommen."

Mu: "Das hat sich ja gelohnt. Jetzt sind sie wenigstens gewarnt."

Pireus: "Wir können durch den Fußboden einbrechen. Das erwarten sie bestimmt nicht."

Mu: "Wie soll das gehen?"

Pireus: "Ha, ich kann halt zaubern!"

[Man buddelt mit Zaubern einen Durchgang in den Keller. Ein Loch wird in die Decke gemacht.]

Ganvir: "Wer geht dort als erster hindurch?"

Alle(außer Ganvir): "Du!"

Ganvir: "Warum ich?"

Alle(außer Ganvir): "Weil du vorne stehst!"

[Insgesamt gehen drei Leute durch das Loch.]

Mu: "Achtung! Hier oben sind mehrere Wachleute. Es sind acht und werden mehr!"

[Alle Wachen springen durch das Loch nach unten. Fünf Wachleute schaffen es auch, danach wird das Loch magisch geschlossen. Beim folgenden Kampf will Feiache einen Feuerball mit seinem Schwert zaubern.]

Alle(außer Feiache): "Nein!!"

[Der folgende Feuerball füllt den gesamten schmalen, engen Gang aus. Selbst Kelf, der noch außerhalb des Ganges steht, wird erfaßt!]

Alle(außer Feiache): "Du Idiot!!"

Feiache: "Wieso? Die Wachen sind doch tot."

Temujin: "Und wir fast auch. Jetzt müssen wir wieder einen Tag warten, bis unsere Wunden verheilt sind. Und das setzt einen fähigen Heilungspriester voraus."

[Bei den Ahdri.]

Sonnenpriesterin: "Meines Wissen lebt in diesem Gebäude doch nur ein Seher mit etwa 20 Wachen. Wie konnten die euch so zusetzen?"

Temujin: "Grrr. Das waren nicht die, sondern die Blechbüchse."

Feiache: "Es sind aber zehn Wachen weniger."

Temujin: "Wenn du die anderen Wachen genauso fertig machen willst, dann erlebst du deine Heimreise nicht mehr!"

[Erneuter Anlauf.]

Ganvir: "Feiache soll vorgehen, dann kann er seinen Feuerball nach vorne zaubern, ohne uns zu erwischen."

[Das geschieht.]

Mu: "Werden die Wachen nicht mit unserem erneuten Angriff von unten rechnen?"

Pireus: "Wahrscheinlich."

[Loch wird geöffnet. Feiache ist halb hindurch, da greifen ihn die Wachen an.]

Pireus: "Ich wollte schon immer wissen, was passiert, wenn man ein "Portal" schließt, während sich jemand darin befindet."

[Pireus schließt das Portal magisch. Niemand hört Feiaches Schreie.]

Feiache: "Hey, was soll das? Ich kann mich nicht mehr bewegen."

[Wachen schlagen auf ihn ein. Plötzlich wird er von einem Engel aus dieser mißlichen Lage befreit und steht vor demselben.]

Engel: "Ich habe dein Leben gerettet. Du wirst eine Aufgabe erledigen müssen."

[Feiache ist plötzlich völlig geheilt.]

Engel: "Du mußt einen Drachen besiegen. Er weilt in diesen Landen und sucht ein kleines Volk heim, daß von allen anderen unbeachtet bleibt, da es im großen Spiel der schwarzen Horde keine Rolle spielt. Doch es soll deswegen nicht unbeachtet untergehen. Du wirst es erretten und den Drachen töten. Schaffst du es nicht, so war meine Rettungsaktion nur ein Aufschub deines Todes."

Feiache: "Du hast mir mein Leben gerettet, deshalb werde ich tun, was du von mir verlangst. Aber ich soll alleine einen Drachen töten? Das ist unmöglich, da kannst du mich gleich wieder dorthin zurückbringen, von wo ich kam."

Engel: "Du wirst nicht alleine sein. Warte es ab."

[Währenddessen kämpfen die anderen wieder gegen die Wachen.]

Temujin: "Die größte Gefahr ist jetzt beseitigt. Die Wachen sind nur noch ein Klacks."

Ganvir: "Du stehst auch hinten und klopfst Sprüche. Mit Feiache an meiner Seite wäre das sicher nicht so schwer."

Mu: "Hey, immerhin kämpfen Pireus und ich auch, oder?"

[Ganvir wird von einem tödlichen Treffer dahingerafft. Da fast alle Wachen tot sind und gerade der Seher auftaucht, entwickelt sich das ganze zu einem reinen Zaubererkampf, an dem Pireus, Temujin und Kelf beteiligt sind. Der Seher wird schließlich getötet, nachdem er vergeblich versucht hat, sich auf eine andere Ebene zu verdrücken.]

Pireus: "Komisch, auch Ganvir ist verschwunden. Irgendjemand entzieht uns unsere Kämpfer."

Temujin: "Dann mußt wohl du demnächst in die erste Reihe."

Pireus: "Quatsch, Mu ist der nächste Kämpfer."

Mu: "Aber ich bin doch ein Verräter!"

Pireus: "Um so besser! Dann erwischt es dich gerechterweise als erster."

[Ganvir ist bei Feiache.]

Engel: "Auch dein Leben habe ich gerettet. Ehe der tödliche Schlag dich niederstreckte, habe ich dich zu mir geholt und eine Illusion sterben lassen. Helfe Feiache beim Kampf gegen einen Drachen und dein Leben sei dir wiedergegeben."

Ganvir: "Ich habe das Gefühl, wir spielen in der falschen Liga..."

[Alle Ab.]


Alle hier beschriebenen Kämpfe sind heftiger als alles, was normalerweise in der Kampagne geschieht und werden deshalb speziell erwähnt. So sind Zufallsbegegnungen zum Beispiel prinzipiell ausgelassen worden. Ein "Portal"-zauber öffnet zeitweilig ein Loch in eine Wand (oder den Boden).


Copyright 1996 Michael Jung < miju@phantasia.org >
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