Die Ameisen II


In dem Raum steht eine Gruppe von Menschen. Es herrscht Stille hier draußen in den Weiten des Äthers. Bei den Menschen stehen noch einige riesige Ameisen, doch man beachtet sie nicht. Die Insektenwesen kümmern sich auch nicht um die Menschen und arbeiten an einer seltsamen Maschine. Schließlich durchbricht ein Bärtiger die Stille und spricht.


Hegor: "Ich erforsche die Existenzebenen und um nicht von Erdenbewohnern ständig belästigt zu werden, habe ich das Kristall über Mara erschaffen. So kann ich mich zurückziehen und gleichzeitig schnell auf die größte Magiergilde im Shu-tan-land zurückgreifen, wenn irgendetwas vonnöten ist. Zwar richtet sich viel Aufmerksamkeit auf das Kristall, aber bisher hatte ich damit keine Probleme."

Hegor: "Gerade hielt ich mich in der Ätherebene auf, als dieses Schiff des Ameisenvolkes vorbeikam. Es hatte eine Panne und tauchte ständig in unserer Primärebene auf. Ich versprach ihnen zu helfen und hatte einige Helfer ausgeschickt, die verschiedene Gegenstände holen sollten. Aber durch das zufällige Verhalten des verunglückten Schiffes konnten wir sie nicht wieder aufnehmen. Stattdessen seid ihr hier. Was macht ihr denn hier?"

Kelf: "Tja, wir haben dieses Schiff gefunden und dachten uns, wir schauen mal nach."

Hegor: "Wo ihr schon hier seid, könnt ihr euch nützlich machen."

Ganvir: "Wie sieht es denn mit der Bezahlung aus?"

Hegor: "Es wird nichts bezahlt. Ihr habt euch selber in diese Lage gebracht."

Pireus: "Ihr seid widerrechtlich in das Gebiet der Sumatary mit diesem Gefährt eingedrungen und habt uns von unserem Auftrag abgehalten. Wir verlangen, zurückgebracht zu werden."

Hegor: "Ihr sollt jetzt helfen und keine Reden schwingen."

Temujin(leise): "Wir sollten tun, was er sagt. Wenn er das Kristall über Mara erschaffen hat, dann ist das kein Magier von Pappe."

Feiache: "Wenn wir helfen können, werden wir es natürlich tun. Hilfsbereitschaft unter allen Wanderern des Äthers muß großgeschrieben werden, sonst geht die Zivilisation unter."

Temujin: "Du klingst, als ob du häufig im Äther bist, Blechbüchse."

Hegor: "Arbeiten!"

[Man bringt das Gefährt zum Laufen. Man versteht nicht soviel davon, aber irgendwann ist die Schufterei vorbei.]

Hegor: "Ihr kennt ja Krsh'krnks'rrr, den Anführer dieser kleinen Ameisengemeinde. Er fragt, wo er euch absetzten soll, da sie selber jetzt auf ihre Heimatebene zurückkehren."

Mu: "Wohin geht ihr denn? Vielleicht können wir euch begleiten, denn alleine sind wir auf der Ätherebene kaum überlebensfähig."

Hegor: "Noch sind wir in der Nähe der Primärebene, macht euch also keine Sorgen, ihr könnt hierbleiben, wenn ihr wollt. Aber man kann euch auch ein Stück mitnehmen, wenn euer Ziel auf dem Weg liegt. Ich werde noch eine Weile mitfahren, denn ich will in eine Ebene, die weit fort von hier zu finden ist."

Temujin: "Ich komme mit. Ich wollte schon immer die Ebenen durchwandern, jetzt bietet sich mir die Gelegenheit."

Pireus: "Warum nicht? Ich habe auch gerade einige Zaubersprüche in dieser Richtung gelernt."

Mu: "Ich möchte so schnell wie möglich abgesetzt werden. Wenn ich mitfahre, bin ich von den Zauberern abhängig, die als einzige mit den Ameisen kommunizieren können. Kommen wir vielleicht in Falkenstein heraus?"

Hegor: "Leider nein. Das Beste, was zu erreichen ist, ist die ehemalige Nord-Tagis. Auch die anderen muß ich enttäuschen. Ich muß alleine reisen, aber ihr könnt mit den Ameisen gehen."

Kelf & Pad: "Auch wir wollen mit Mu aus dem Schiff heraus."

Ganvir: "So leid es mir tut, Püreus, auch ich möchte lieber Erde unter meinen Füßen haben. Diese magischen Dinge sind nichts für einen einfachen Kämpfer."

Feiache: "Dann gehe ich auch mit euch wieder nach Utanna zurück. Dort braucht man mich eher, als in fernen Existenzebenen."

Temujin(leise): "Das stimmt, wir brauchen dich eher nicht."

[Die Ameisen setzen diejenigen, die nicht mitkommen wollen, ab. Pireus und Temujin bleiben bei den Ameisen. Hegor verabschiedet sich auf halben Weg, um irgendwelche obskuren Dinge zu erledigen.]

Temujin: "Jetzt sind wir alle Langweiler los. Wann kommen wir an?"

Krsh'krnks'rrr: "In einer Woche werden wir zurück sein."

Pireus: "Wie lebt ihr denn bei euch?"

Krsh'krnks'rrr: "Wartet es ab."

[Man kommt auf der Ameisenebene an. Dort erklärt sich Krsh'krnks'rrr bereit, die Führung zu übernehmen. Die Zauberer geben mit ihren Fähigkeiten an.]

Krsh'krnks'rrr: "Wenn ihr das könnt, dann arbeitet doch bei uns."

Pireus: "Was würde unser Lohn sein?"

Krsh'krnks'rrr: "Ihr würdet in unsere Gesellschaft integriert werden und den ewigen Dank der Königin erhalten."

Pireus: "Das ist nicht gerade das, was ich erwartet habe... Wenn ihr von euren magischen Gegenständen oder Geld vielleicht etwas übrighabt."

Krsh'krnks'rrr: "Eure Arbeitskraft für schnöden Mammon? Achtet ihr eure Dienste dermaßen gering?"

Temujin: "Wir wollen wieder zu unserem Volk zurück und dort hilft uns eure Dankbarkeit wenig. Gebt uns als Zeichen der Völkerverständigung etwas anderes... "

Pireus: "Beispielsweise das schöne Blitzrohr."

Krsh'krnks'rrr: "Das müssen wir erst umarbeiten lassen, da man normalerweise drei Arme zu seiner Bedienung braucht. Aber während ihr arbeitet, wird das erledigt."

[Die beiden Menschen schachten mit Magie Gänge und erledigen andere Dinge, für die viele Ameisen sonst vonnöten sind. Die Bezahlung kommt zustande. Pireus bekommt ein Blitzgerät, während Temujin sich mit Juwelen bezahlen läßt.]

Pireus: "Wir wollen noch den Rest der Welt kennenlernen. Außerhalb eures Baus muß doch noch etwas sein."

Krsh'krnks'rrr: "Aber außerhalb ist es sehr gefährlich. Wollt ihr wirklich hinaus?"

Temujin(leise): "Die Ameisen bewandern die Ätherebene und empfinden dabei keine Gefahr. Ich frage mich, was uns außerhalb des Baus erwartet."

Pireus: "Wenn wir nicht hinausgehen, werden wir es nie erfahren."

[Man geht (ohne Begleitung) außerhalb des Baus spazieren. Um nennenswerte Strecken zurückzulegen, muß man fliegen, da der Boden ein Dschungel ist. Man trifft auf riesige Bienen, die pfeilschnell auf die Zauberer zukommen. Nur ein Feuerball in letzter Not verhindert das Schlimmste. Als man auf einen Termitenbau trifft, in dem Termiten der Größe von Riesen leben, macht man sich aus dem Staub.]

Temujin: "Die Termiten wären schon nicht so schlimm gewesen."

Pireus: "Eine nicht, aber hast du gesehen, wieviele es waren?"

Temujin: "Hier hätten die Kämpfer mal so richtig aufräumen können."

Pireus: "Wozu?"

[Zurück bei den Ameisen.]

Krsh'krnks'rrr: "Ihr wart nicht lange weg. Wie hat es euch dort draußen gefallen?"

Pireus: "Nicht besonders gut. Es wird Zeit, daß wir wieder aufbrechen."

Krsh'krnks'rrr: "Ihr findet den Weg zurück? Leider reisen wir nicht mehr in nächster Zeit. Das Projekt ist abgesetzt worden."

Temujin: "Wir haben eure Königin noch nicht gesehen. Willst du sie uns nicht vorstellen?"

Krsh'krnks'rrr: "Was? Wir sind ein Volk von 5 Millionen Ameisen. Ich kenne die Königin selber nicht. Ihr besitzt die Unverfrorenheit, vor ihre Heiligkeit geführt werden zu wollen, ja?. Vorhin habt ihr es noch abgelehnt, in unsere Gesellschaft einzutreten. Ihr seid nicht würdig für diese Ehre."

Pireus: "Ich glaube, wir machen uns jetzt besser auf den Weg, Temujin."

[Man ist auf der Heimreise. Unterweg trifft man einen Gegenstand, der wie ein Hydrant aussieht. In dem Hydranten ist eine Öffnung zu sehen, die wie ein Tor anmutet. Man unterbricht die Reise, um hineinzugehen. Leider ist das Tor nur in eine Richtung zu benutzen.]

Pireus: "Das war eine Schnapsidee. Wie kommen wir hier wieder heraus?"

Temujin: "Wir schauen uns hier einfach mal um. Vielleicht finden wir den passenden Ausgang."

Pireus: "Hier sieht alles gleich aus, wie wollen wir in diesem Dämmerlicht wissen, ob wir in eine Richtung gehen?"

Temujin: "Kannst du die Richtung nicht halten? Hast wohl nicht zu Navigieren gelernt? Typisch Barbar."

[Man wandert ein bißchen. Man findet drei Dämonenskelette vor, die man als Markierungspunkte benutzt. Seltsamerweise findet man an ihnen keine Zeichen von Gewaltanwendung; man beachtet es nicht weiter. Man bemerkt weiter, daß diese Ebene endlich ist, da man öfters zu den Markierungspunkten zurückkehrt. Durch glücklichen Zufall findet man endlich den Ausgang.]

Temujin: "Ich nehme den Hydranten mit. Das Ding hat ein riesiges Fassungsvermögen. Wenn ich es richtig abschätze, hat es die Grundfläche von einer Großstadt und alles paßt in diesen Hydranten."

Pireus: "Ich helfe dir nicht beim tragen. Laß das Ding hier stehen. Ich frage mich, was mit dem Inhalt des Hydranten passiert, wenn der Hydrant selber zerstört wird."

Temujin: "Der Hydrant gehört mir, wehe du tust ihm etwas!"

Pireus: "Der Hydrant gehört bestimmt nicht dir. Du nimmst ihn bloß mit."

Temujin: "Wer etwas im Äther findet, dem gehört es!"

Pireus: "Mach, was du willst. Beeil dich aber, ich will nicht solange hier im Äther warten."

Temujin: "Warum hast du es eilig, die Zeit steht hier doch still?"

Pireus: "Das einzige was hier still steht, bist du!"


Das Kristall hatte schon immer Fragen der Spieler aufgeworfen. Niemand wagte es hineinzugehen, da schreckliche Dinge berichtet wurden. Unterwegs hatten die beiden Zauberer noch zwei unbedeutende Ebenen kennengelernt, an deren Kontakt sich keiner mehr genauer erinnert. Das wichtigste war auch für die Magier nur, daß sie kontaktiert wurden. Temujin wollte immer wieder den Hydranten erforschen. Er fand allerdings nie die Zeit dazu. Zu seinem Glück, denn wer nicht rechtzeitig den Hydranten verläßt, stirbt langsam (Woran sind wohl die Dämonen gestorben?).


Copyright 1996 Michael Jung < miju@phantasia.org >
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