Prinz der Finsternis


In einer verwüsteten Landschaft finden sich die fünf Gefährten wieder, die das Schiff der Ameisen vorzeitig verlassen hatten. Zerborstene Steine, offenklaffenden Erde sind die augenscheinlichsten Wunden, die von dem schrecklichen Krieg der schwarzen Horde zeugen, der einst hier tobte. Zögernd schauen einige wenige, mutige Pflanzen aus den Löchern der Erde hervor. Insekten oder andere Tiere sind nicht zu entdecken, doch kann man in einiger Entfernung ein Tal sehen, in welchem es wahrscheinlich Tiere gibt, dort erblickt man nämlich eine kleine, aber dichte grüne Fläche.


Feiache: "Diese Gegend ist trostlos. Laßt uns verschwinden; hier können wir nicht helfen."

Ganvir: "Gehen wir zuerst zu dieser grünen Stelle, das ist sowieso unsere Richtung und so können wir feststellen, ob es sich nur um eine Illusion handelt oder tatsächlich ein Wald dort ist. Gebrauchen könnten wir ihn schon, denn unsere Nahrung war nicht auf eine lange Reise in der Tagis ausgelegt."

[Man ist dorthin unterwegs. Mus Nachtwache. Mu ist in ein mentales Gespräch vertieft.]

Mu: "Ich bin jetzt in der Tagis. Gibt es dort irgendetwas zu erledigen?"

Tanarak: "Es ist ein guter Zufall, daß du dich dort befindest. Vor einiger Zeit ist eine unserer Earthnodes dort unten ausgefallen. Ich habe Dwerensk, einen unserer Magier, dorthin geschickt. Doch ehe er sich der Sache annehmen konnte, wurde er von einer unbekannten Gruppe Orks gefangengenommen. Er hatte mir den Namen "Fürst der Finsternis" mitteilen können. Außerdem sitzt er wohl in den Ruinen von Gilagad gefangen. Das ist eine Stadt, in deren Nähe du jetzt bist. Wie bist du überhaupt so schnell in die Tagis gekommen? Unsere Earthnode ist, wie gesagt, ausgefallen und letztes Mal fand ich dich noch im Sumatarygebiet vor."

Mu: "Es waren ein paar Reisende der Existenzebenen aufgetaucht, denen wir uns angeschlossen hatten. Glücklicherweise haben sie uns abgesetzt, ehe sie zuweit von unserer Heimatebene abkamen."

Tanarak: "Interessant. Warum habe ich keine Meldung davon erhalten? Da hat jemand auf seinem Posten geschlafen. Naja, viel Erfolg."

[Nächster Morgen.]

Mu: "Dort unten ist eine Stadt. Da sollten wir hingehen und uns umschauen."

Ganvir: "Warum denn?"

Mu: "Dort gibt es bestimmt ganz viel Schätze, Ganfünf."

Ganvir: "Worauf warten wir noch?"

[Man geht zur Ruine. Sie steht in der Nähe des Waldes, den man ursprünglich aufsuchen wollte.]

Mu: "Das war einst die Stadt Gilagad."

Kelf: "Woher weißt du das?"

Mu: "Als Verräter muß man das wissen."

Feiache: "Mal ehrlich, woher weißt du das?"

Mu: "Das ist das geringere Problem. Dort drüben sind Orks. Sie kommen näher und sehen nicht freundlich aus."

Feiache: "Phhh, Orks."

[Man schlägt sich mit ein paar Orks.]

Pad: "Vorsicht ein Rucksacktroll!!"

Alle: "Auf ihn!"

[Gemeinsam ist der Rucksacktroll schnell tot. Die anderen Gegner ziehen sich zurück und überlassen den Gefährten das Feld.]

Mu: "Ich dachte die schwarze Horde sei besiegt. Woher kommen dann die Rucksacktrolle?"

Feiache: "Hier scheint noch nicht alles so zu sein, wie man es gerne hätte."

[Man folgt einigen Orks.]

Ganvir: "Wir müssen versuchen herauszufinden, was die Orks hier machen und wer ihr Anführer ist."

Mu: "Dazu verkleidet sich am besten jemand als Ork. Vielleicht sollten wir das alle tun, dann können wir uns ein bißchen freier bewegen. Aber Kelf kann sich regelrecht in einen Ork verwandeln."

Kelf: "Ich kann aber kein Orkisch sprechen."

Feiache: "Pech. Trotzdem müssen wir den Anführer suchen. Wenn wir ihm das Handwerk legen, sind die Orks leicht zu vertreiben. Dann ist die Welt wieder ein bißchen besser."

Pad: "Wieso? Die Orks rennen dann woanders hin und suchen Andere heim."

Mu: "Frag unseren Kämpfer doch nicht solche schweren Fragen."

Pad: "Dann sag mir, warum willst du den Anführer kennenlernen? Wir könnten die Orks in Ruhe lassen. Hier in den Ruinen stören sie niemanden."

Mu: "Ich möchte wissen, was sie im Schilde führen. Wo kommen sie her? Euch dürfte aufgefallen sein, daß es sich um schwarze Orks handelt, die eigentlich mit der schwarzen Horde hätten vernichtet worden sein müssen."

Kelf: "Außerdem gibt es etwas, was besonders Ganvir interessiert: Schätze."

Ganvir: "Genau!"

[Man verfolgt die Orks wieder. Man kommt an ein freies Feld. Kelf erkundet magisch geschützt die Umgebung.]

Kelf: "Die Orks haben sich in den Bau dort drüben zurückgezogen. Von dort hat man freies Schußfeld auf das davor liegende Gebiet. Allerdings bewachen sie ein weiteres, anderes Gebäude. Es ist kleiner und steht inmitten des freien Schußfelds."

Pad: "Unsichtbar sollten wir dorthin gelangen können."

Ganvir: "Haha. Wer kann's?"

Alle: (schweigen)

Mu: "Mit "Leaving" kommen wir ein gutes Stück über das Feld. Den Rest müssen wir anderweitig schaffen."

Ganvir: "Kannst du uns nicht in das Gebäude selber hineinbringen?"

Mu: "Nein."

Ganvir: "Und du willst ein Zauberer sein?"

Mu: "Du hättest mit deinem Cousin gehen können."

[Man kommt auf diese Art in das Gebäude, wobei einige weitere Zauber gesprochen werden mußten.]

Feiache: "Was ist das für ein Gebäude? Alles voll mit Gerümpel. Warum bewachen die Orks einen Trümmerhaufen derart stark?"

Mu: "Wenn jemand Licht machen könnte, sähen wir vielleicht mehr. Ganvir deckt inzwischen den Rückzug."

[Kelf macht Licht.]

Kelf: "Es ist tatsächlich alles voll mit Gerümpel."

Mu: "Das kann man doch jetzt noch nicht feststellen, das Gebäude ist dazu zu groß. Wir müssen erst alles durchforsten."

Ganvir: "Ich bin doch keine Sperrmüllratte."

Pad: "Wenn ich mir dich so ansehe, könntest du recht haben. Das ist mir noch garnicht aufgefallen."

Feiache: "Geht's vorwärts?"

[Man stolpert über unsichtbar gespannte Seile.]

Ganvir: "Das ist doch das letzte. Warum machen wir das überhaupt."

Feiache: "Läßt du dich von unsichtbaren Seilen verschrecken?"

Ganvir: "Solange es bei Seilen bleibt. Aber was kann sonst noch hier lauern. Schau dir die Schatten an."

Mu: "Gerümpel wirft nunmal Schatten."

Pad: "Andere Dinge aber auch. Ich bin auch dafür hier wieder zu verschwinden. Womöglich kommen wir sonst zwischen die Orks und ihren schrecklichen Anführer."

Mu: "Das ist doch alles bloß psychologische Kriegsführung. Das sollte uns erfahrene Abenteurer nicht erschrecken."

[Man steht schließlich vor einer Tür. Man öffnet sie - auf alles gefaßt. Man findet ein Brücke zu einer weiteren Tür, die über Feuer führt.]

Ganvir: "Was ist denn das?

Pad: "Das ist eine Brücke zu einer weiteren ..."

Ganvir: "So langsam kannst du dir das sparen."

Mu: "Warum bist du so angespannt?"

Ganvir: "Nehmt ihr mich nicht ernst? Was ich sagen will, ist: das riecht doch nach Falle, wie nur irgendwas!"

Kelf: "Das kann schon sein. Wir sollten nach anderen Türen in das Innere suchen."

[Man findet aber nichts.]

Mu: "Es ist der einzige Weg, wenn wir in das Innere wollen."

Pad: "Wollen wir wirklich dahin?"

Mu: "Wir sind jetzt schon mal so weit gekommen."

Feiache: "Wenn wir hier aufgeben, kommt das einer Kapitulation gleich."

Pad: "Na und?"

Feiache: "Diese Schmach kann uns erspart bleiben."

Ganvir: "Warum springst du nicht gleich in die Flammen?"

Mu: "Ich werde das Terrain erkunden."

[Mu geht hinein und versucht die Tür zu öffnen. Dabei schließt sich die Tür hinter ihm. Nach einer Weile kehrt er zurück.]

Mu: "Alles ist ungefährlich. Hinter der zweiten Tür ist niemand."

Ganvir: "Das sagst du, um uns zu berughigen und in das Verderben zu schicken."

Mu: "Das muß ich aber machen, schließlich bin ich ein Verräter."

Kelf: "Ich denke, wir sollten es versuchen. Wenn es Mu alleine überlebt hat, schaffen wir es gemeinsam auch."

Pad: "Und wenn die Brücke auf Gewicht reagiert?"

Mu: "Wir können einzeln hinüber. Schließlich ist auf der anderen Seite niemand."

Ganvir: "Na gut. Aber Mu geht vor. Und ich gehe nicht als letzter."

Feiache: "Auch wenn es nicht ehrenhaft erscheint, so gehe ich als letzter um euch vor den Orks zu schützen. Es ist merkwürdig, daß sie sich noch nicht haben blicken lassen."

[Man geht einzeln über die Brücke und durch die Schleuse. Inzwischen ist aber jemand im anschliessenden Raum am anderen Ende. Nach und nach trudeln alle ein und man besiegt den Wachmann. Im nächsten großen Raum findet man die versammelten Anführer der Orks. Man kämpft verbissen, nimmt aber genug Schaden, um sich zurückziehen zu müssen. Jenseits der Schleuse.]

Mu: "Wenn wir unsere Tür offen halten, können sie ihre Seite nicht öffnen!"

Ganvir: "Das ist eine gute Idee. Hoffentlich kommen jetzt nicht die anderen Orks von draußen."

Kelf: "Das Ganze scheint ziemlich genial zu sein. Wir haben die Orks von ihren Anführern getrennt. Wir haben den Rumpf vom Kopf getrennt."

Mu: "Blöderweise leben Kopf und Rumpf auch alleine weiter."

Ganvir: "Und hoffentlich verhalten sich die Orks da draußen nicht wie Trolle und ihnen wächst ein neuer Kopf."

Kelf: "Erst einmal heilen wir uns. Das geht relativ schnell. Dann starten wir einen neuen Angriff."

[Man tut das. Leider haben die Orkanführer auch einen Heiler. Plötzlich läßt Mu alle im Stich und springt auf eine Ballustrade an deren Ende eine Tür ist.]

Ganvir: "Was macht der Verräter da?"

Feiache: "Ich schieß ihn ab, wenn er nicht sofort zurückkommt!"

Kelf: "Andere Sorgen hast du nicht?"

[Mu befreit Dwerensk, den Magier. Dieser kann in den Kampf eingreifen und das Blatt könnte sich wenden. Als Dwerensk herauskommt, schießt ein Pfeil auf ihn zu. Er wehrt ihn magisch ab.]

Feiache: "Vorsicht, da oben kommt noch ein Gegner. Der Verräter hat ihn geholt."

Dwerensk: "Huch? Mu, wer ist denn eigentlich alles auf deiner Seite?"

Mu: "Den Heiligen solltest du nicht so ernst nehmen. Hey, Sankt Feige! Der Magier ist auf unserer Seite!!"

Feiache: "Achso, warum sagst du das nicht gleich?"

[Man kann den Kampf für sich entscheiden. Man findet auch eine Schatzkammer. Allerdings konnte jeder genau einen magischen Gegenstand erretten, ehe der Schatz in darunterliegende Flammen fiel.]

Ganvir: "Was soll das? Da macht man uns den Mund wäßrig und kippt alles vor unseren Augen in die Flammen."

Feiache: "Nimm's nicht so tragisch. Soviel Magie hättest du sowieso nicht gebrauchen können."

Ganvir: "Das hätte ich gerne selber entschieden."

[Alle Ab.]


Der "Leaving"-Zauber ist ein Art unterentwickelter Telportationszauber. Mit ihm kann man ungefähr 50 Meter über freies Feld teleportieren. Obwohl das Gebäude recht einfach geknackt werden konnte, dauerte es wegen der von den Orks aufgebauten "Psychotricks" ziemlich lange.


Copyright 1996 Michael Jung < miju@phantasia.org >
ZURÜCK INHALT WEITER