Apokalypse


Einen grauen Raum, der aus dem gläsernen Ganggewirr nicht einsehbar ist, haben die Gefährten gerade betreten. Es herrscht eine gespannte Atmossphäre, als die neun Menschen einem einzelnen schmächtigen Dämon gegenüber stehen. Dieser ist jedoch unbeeindruckt von der Anzahl.


Pireus: "Guten Tag. Seid ihr der Boß dieses Ladens?"

Dämon: "In gewisser Weise bin ich das. Andererseits werden von verschiedenen Stellen noch Entscheidungen hinzugetan."

Pad: "Nicht schon wieder der falsche... "

Dämon: "Womit kann ich dienen?"

Pireus: "Der Punkt sind die Monster, die außerhalb... "

[In der Zwischenzeit hat sich Oripeus hinter Ganvir geschlichen und attackiert ihn von hinten. Gleichzeitig verschwindet Feiache.]

Ganvir: "Was!?"

Oripeus: "Angriff!!"

Mu: "Los, auf ihn!"

Pad: "Wo ist Feiache?"

Temujin: "Augenblick, was ist denn hier los!?"

[Kelf, Mu, und Oripeus kämpfen gegen Ganvir.]

Ganvir: "Hey, Püreus, läßt du deinen Cousin im Stich?"

Pireus: "P-i-reus, bitte schön!"

Ganvir: "Mach keinen Blödsinn, hilf mir."

[Tireb hält Pireus in Schach. Beide kämpfen halbherzig gegeneinander.]

Dämon: "Was ist eigentlich mit mir? Wer kümmert sich um mich? Könnt ihr mir sagen, was los ist?"

Temujin: "Das würde ich auch gerne wissen."

Mu: "Wir sind inzwischen alle Verräter geworden. Ganvir muß sterben!!"

Temujin: "Warum soll Ganvir getötet werden?"

[Temujin ist verwirrt und schaut dem Kampf nur zu.]

Ganvir: "Kann mir mal jemand sagen, was los ist?"

Kelf: "Das weißt du selber am besten!"

Pireus: "Mal sehen, was passiert."

Ganvir: "Sogar du, Pireus, läßt mich im Stich!"

[Ganvir fällt in ein Loch, daß sich durch Zauberei unter ihm auftut. Inzwischen ist klar, daß er nach dem heftigen Kampf den Sturz nicht mehr überleben würde.]

Ganvir: "Ihr habt dem Verräter geglaubt? Apokalypse!!"

Mu: "Tötet ihn, schnell!"

[Ganvir stirbt, Apokalypse aber kommt ihm zur Hilfe und von dem Schwert wird er in den Zustand versetzt, den er vor dem Kampf hatte.]

Apokalypse: "Du siehst, wie verdorben die Welt ist?"

Ganvir: "Ja, jetzt zeigen wir es ihnen. Ich will Rache."

Pireus: "So ein olles Schwert, was kann das schon?"

[Pireus versucht Apokalypse mit Zaubern zu vernichten. Seiner Meinung nach hätte es hundertprozentig absolut sicher zweifelsfrei klappen müssen. In der Tat verschwindet Apokalypse.]

Ganvir: "Du hast meine Waffe zerstört! Was habt ihr alle gegen mich? Ich habe euch doch nichts getan!?"

Mu: "Du hast Mara zerstört!"

Kelf: "Und Starn mitsamt meiner ganzen Familie!"

Pireus: "Tja, Cousin, da ist wohl einiges an Wiederaufbauarbeit zu leisten."

Ganvir: "Kommt nicht in Frage. So wie man mich behandelt. Ihr könnt mich gleich nochmal umbringen. Es hat euch ja anscheinend Spaß gemacht."

Pad: "So wie ich die ganze Sache sehe, ist einiges ungeklärt geblieben."

Temujin: "Ach nee, was die Köchin nicht sagt! Kannst du mich vielleicht mal aufklären, was los ist?"

Pad: "Als erstes bin ich nicht die Köchin, sondern... "

Apokalypse(laut): "Habt ihr gedacht, ihr könntet mich so leicht vernichten? Ihr Zauberer, mit euren lächerlichen Sprüchen!? Aber eure Anstrengungen haben mich erstaunt. Deshalb gebe ich euch die Chance zu überleben. Sehet:... "

[Jeder der Anwesenden verfällt in einen Traum. Dabei begegnet jeder einem Übel aus vergangener Zeit, für den einzelnen als solches aber unkenntlich, außer für Ganvir. Ebenso muß ein jeder eines der Übel mit in die Zukunft retten, daß heißt, es würde mit der Welt fortdauern. Da jeder dieselbe Auswahl hat, kommen einige doppelt vor und andere überdauern nicht.]

Apokalypse: "Ihr habt euch entschieden. Ob wir uns wiedersehen, ist ungewiß. Doch vorerst sage ich "Lebewohl". Ihr werdet die Welt verändert vorfinden."

[Alle stehen vor der Höhle.]

Mu: "Feiache ist weiterhin verschwunden. Wo er bloß steckt."

Pireus: "Vielleicht hat Apokalypse tatsächlich ein Opfer gebraucht."

Temujin: (setzt zu sprechen an)

Kelf: "Sei still, Zauberer!"

Ganvir: "Wo immer ihr hingeht, ich werde in die andere Richtung gehen!"

[Man trennt sich: Pireus geht zu den Sumatary, Temujin nach Mara, wo er schon früher mit der Magiergilde Kontakt aufgenommen hatte und Mu, Kelf und Pad gehen nach Falkenstein. Alle Ab. Feiache im Äther.]

Feiache: "Was ist... ?"

[Feiache sieht sich Stitaur gegenüber. Dieser schweigt eine ganze Weile. Schließlich.]

Stitaur: "Es ist gut. Der Kampf hat eine Wendung genommen, die ich nicht vorhergesehen habe. Aber er ist vorüber. Sankt Feiache, hört mir gut zu. Die Welt hat sich verändert. Vieles neue wird geschehen und alte Wunden werden aufbrechen. Die Menschen haben eine Hilfe nötig. Zu gegebener Zeit werden Botschaften von mir auftauchen, die ich hinterlassen habe. Trage Sorge, daß sie erfüllt werden."

Feiache: "Ich schwöre es. Doch wie werde ich sie erkennen?"

Stitaur: "Du hast bis jetzt immer das richtige als richtig erkannt. Ich vertraue deinem Urteil auch diesmal. Und du kannst dem Utannarak vertrauen. Aber selbst ihm darfst du von unserem Gespräch nicht berichten. Leb wohl."

Feiache: "Warte... "

[Stitaur fliegt in rasendem Tempo rückwärts und wird kleiner. Oder wird er nur kleiner und löst sich auf? In ein paar Sekunden ist der Spuk vorüber. Feiache steht wieder vor dem Höhleneingang. Er wendet sich in die Richtung, in die Ganvir gegangen ist, und folgt ihm.]


Feiaches Spieler war an diesem letzten Abend nicht dabei und verschwand für kurze Zeit aus dem Glaspalast des lebenden Verstandes. In den Abenden davor hatte ich sondiert, ob die Spieler mit den Charakteren weiterspielen wollten, obwohl ich die Kampagne eigentlich beenden wollte. Die Spieler wollten aber nicht aufhören. Auf diese Weise wurde die Welt besiegelt und wie ein Phönix aus der Asche stand die neue Welt Blue Meridian auf. Einige der Charaktere werden nicht mehr gespielt, bei anderen wechseln die Spieler die Charaktere der ehemaligen Welten miteinander aus. Die anderen erhielten einmal im Monat eine Zusammenfassung der Geschehnisse um ihre Charaktere herum. Vielleicht werde ich sie an dieser Stelle in den kommenden Abschnitten darstellen. Auch dies war wieder ein kurzer Abschnitt und ebenfalls bezeichnend, denn fortan konnte keiner der beiden Charaktere des Spielers von Ganvir mehr Zusammenhalt mit den anderen finden. Warum dies auch in Aad so war, muß sich noch zeigen.


Copyright 1996 Michael Jung < miju@phantasia.org >
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