In Mara ist es Abend und der Kristall spiegelt die Lichter der Tavernen, die im Stadtkern alle noch offen haben. Viel Volk ist unterwegs, so daß ein Paar, bestehend aus einem kräftigen Krieger in Brustharnisch und einem einen Kopf kleineren Gassenburschen, nicht weiter auffällt.
Artax: "Ich muß dich für eine Weile alleine lassen. Wir sehen uns in der "Kellerkneipe"."
Feiache: "Warum kann ich denn nicht mitkommen?"
Artax: "Das ist Geheimsache. Aber hinterher werde ich dir alles sagen."
Feiache: "Das kann ja jeder sagen."
Artax: "Stimmt. Aber du hast keine Wahl."
[In einer Kneipe.]
Artax: "Fischers Fritz fischt frische Fische."
[Olex kommt.]
Olex: "Was ist jetzt los? Weißt du, was geschehen ist? Unser Informant ist getötet worden! Weißt du, wer das gewesen sein könnte? Es ist komisch, daß das gerade geschah, nachdem du mich über ihn befragt hast..."
Artax: "Ähh... Hast du schon mal was von einem Kabeb gehört? Oder kennst du jemand mit Namen Tanarak?"
Olex: "Beantworte mir erst meine Frage! Du könntest ein Verräter sein, verteidige dich!"
Artax: "Reg' dich nicht so auf. Was du weißt, weiß ich auch. Natürlich weiß ich nicht genau, was da vorgefallen ist. Ich habe den Spion niemals gesehen."
Olex: "Du sagst die Wahrheit. Nichts geht über einen Wahrheitszauber bei einer freundlichen Unterhaltung. Wo das nun aus der Welt geschaffen ist, was war deine Frage?"
Artax: "Ich finde es ziemlich befremdlich, wie du mit deinen Freunden umgehst. Ich will es dir vorerst verzeihen. Sagen dir die Namen Tanarak oder Kabeb etwas?"
Olex: "Nein, kann man das essen?"
Artax: "Nein, nein. Aber stimmt es, daß der Baron von Tannenhügel Orks in seinen Minen benutzt?"
Olex: "Bin ich ein Auskunftsbüro? Mensch, Artax, seit deinem Waldausflug hast du dich so stark verändert. Wollen wir nicht mal wieder gemeinsam dumme Adlige ausnehmen? Das waren noch Zeiten. Und die 40% für die Gilde drücken wir mit links ab."
Artax: "Mein Vertrauen in dich ist erschüttert. Ich habe im Moment einen interessanten Auftrag, für den muß ich viel reisen und das alleine. Und du sitzt doch nur in Mara herum."
Olex: "Dafür verirre ich mich nicht im Wald, oder irre ich mich? Schau, sogar Wortspiele beherrsche ich!"
Artax: "Nun beherrsch' dich aber! Gibt es sonst etwas neues?"
Olex: "Falls es dich interessiert: Die Attentäter haben einen ganz frischen Auftrag für einen Pireus, Kelf von Falkenstein und eine Shantilla. Kommt aus Tannenhügel. Wenn du diese Leute kennst, gib den Attentätern einen Tip, sie werden dich dafür belohnen. Übrigens scheint da etwas große Kreise zu ziehen."
Artax: "Vielen Dank für die Information. Ich muß jetzt aber gehen."
Olex: "Wann erzählst du mir von deinen neuen Tätigkeiten. Arbeitest du jetzt in Vilar?"
Artax: "Nein. Das nächste Mal habe ich bestimmt mehr Zeit. Aber es ist eine phantastische Geschichte, glaube mir!"
Olex: "Nimm mir die Überprüfung bitte nicht übel, aber sie wurde von den Gildenoberen angeordnet. Wie du weißt, muß ich über jedes Gespräch berichten."
Artax: "Schon verziehen, aber jetzt habe ich wirklich keine Zeit mehr."
[In der "Kellerkneipe".]
Artax: "In der Diebesgilde weiß man nichts. Die Spur führt eindeutig nach Tannenhügel. Um die Magiergilde in Vilar werden sich die anderen kümmern müssen."
Feiache: "Was schlägst du also vor?"
Artax: "Wir werden nach Tannenhügel gehen, um dort den Baron selber zu fragen. Was meinst du?"
Feiache: "Die Ta-Iga ist gefährlich! Dort sind schon einige gestorben."
Artax: "Wo bleibt die Risikobereitschaft? Du bist doch kein blutiger Anfänger mehr. Außerdem bist du Longusanhänger, wie willst du wandern, wenn du nicht aus Mara herauskommst? Unser Gott wird uns behüten und den rechten Weg weisen."
Feiache: "Wie Diabba..."
[Auf dem Weg nach Tannenhügel.]
Feiache: "Das war jetzt schon der dritte Holzfällertrupp, den wir in zwei Tagen gesehen haben. Was ist denn hier passiert, seit ich mit Titan hier war?"
Artax: "Woher kennst du Titan?"
Feiache: "Och, von Shantilla, glaub ich."
Artax: "Achso... Du warst mit ihm hier... Aber wenn die Holzfäller Wölfe ersetzen, ist mir das recht."
Feiache: "Genau, solange sie uns nicht mit Bäumen verwechseln."
Artax: "Mit den Scherzen mußt du noch etwas üben."
[Vor der Burg des Barons.]
Wache: "Halt."
Artax: "Auch Ihnen einen schönen Tag. Wir sind das spezielle Aufklärungskommando der Miliz, die denn Fall des verschwundenen Kabeb untersuchen soll. Schulz und Schultz."
Wache: "Davon hab ich nichts gehört."
Artax: "Natürlich, ist auch ganz geheim. Sagt es also nicht weiter. Wir müssen schnell zum Baron."
Wache: "Geheim? Das muß ich dem Wachoffizier sagen!"
Artax: "Können wir den Dienstweg nicht etwas beschleunigen und gleich zum Baron?"
[Wache Ab. Später mit Wache zum Baron. Vor dem Baron.]
Baron: "Ihr untersucht also den Kabebdiebstahl. Von der Miliz. Schulz seid ihr und Schultz ihr?
Beide: "Ja."
Baron: "Nun, mich würde als erstes interessieren, wie ihr erfahren habt, daß ein Kabeb abhanden gekommen ist. Ich kann mich nicht erinnern, etwas derartiges verlautbart zu haben. Ihre Quellen sind gut informiert."
Artax: "In der Tat, wir haben so unsere Quellen. Verständlicherweise können wir dazu nichts sagen. Außerdem interessieren uns die angeblichen Täter mehr, da sie auch in Mara gesucht werden."
Baron: "Hört, hört. Um was geht es denn dabei. Ist die Miliz auch in Mara aktiv? Was sagt der Sheriff von Mara dazu?"
Artax: "Es geht um eine Falschgeldaffäre, mit der der Sheriff alleine nicht klar kommt. Man bat uns um Hilfe. Aber mehr interessiert uns, weshalb der Kabeb vermutlich gestohlen wurde."
Baron: "Meine lieben Detektive, setzen Sie sich. Ich lasse Ihnen gleich eine Erfrischung bringen."
Artax: "Bitte helfen Sie uns bei der Aufklärung des Falles. Sie haben wahrscheinlich Informationen, die uns weiterhelfen können."
Baron: "Meine Herren, machen Sie sich doch keine Sorgen um den Kabeb, der mir entwendet wurde. Eine Unannehmlichkeit, mehr nicht. Ich habe schon eigene Maßnahmen zur Wiederbeschaffung organisiert. Aber reden wir doch von dem Falschgeld. Wieweit sind die falschen Münzen im Umlauf? Gibt es auch außerhalb Maras Gefahr?"
Artax: "Machen Sie sich keine Sorge, daß Problem haben wir im Griff. Wir wollen Sie nicht mit Dingen belasten, die doch offensichtlich unerheblich sind."
Baron: "Aber, aber. Der Kabeb ist doch unerheblich für ihre Untersuchungen. Sprechen wir doch von Neuigkeiten aus dem Osten. Wissen Sie, unsereins kommt so selten nach Vilar oder Mara. Schwebt der Kristall eigentlich noch?"
Feiache: "Natürlich schwebt er noch. Was ist denn an dem Kabeb so besonders? Hat er etwas mit dem Kristall in Mara zu tun?"
Baron: "Interessante These. Aber genaueres kann ich nicht sagen, denn schließlich wurde der Kabeb gestohlen, nicht wahr? Mir ist auch noch nicht ganz klar, warum man sie aus Mara hierher beordert hat. Was sehen Sie denn so besonderes an dem Kabeb? Ich habe doch meinen eigenen Sheriff, der sehr fähig ist. Vielleicht wollen Sie auch mit ihm sprechen?"
Artax: "Natürlich ist ihr Sheriff fähig, aber Hilfe kann jeder gebrauchen. Deshalb helfen Sie uns bitte. Weshalb haben die Diebe den Kabeb gestohlen? Haben Sie einen Anhaltspunkt? Den Sheriff können wir später noch fragen."
Baron: "Keine Ahnung. Vielleicht hat es etwas mit dem Falschgeld in Mara zu tun?"
[Einer weicht dem Anderen aus. Später draußen.]
Baron: "Es tut mir leid, Ihnen nicht helfen zu können. Aber um meinen guten Willen zu bekunden, wird Sie eine meiner Elitewachen begleiten, um ihnen eventuell behilflich zu sein."
Artax: "Sehr nett, aber das ist doch wirklich nicht nötig."
Baron: "Was wird denn von mir im Osten sagen. Der Baron von Tannenhügel läßt die Strafverfolgungsbehörde im Stich? Das kann ich nicht zulassen. Sie wissen ja, wir Barone des Westens sind im Osten nicht hoch angesehen."
Feiache: "Setzen wir uns denn Gefahr aus, wenn wir in ihrer Baronie ermitteln?"
Baron: "Keinesfalls. Aber symbolische Unterstützung kann nicht schaden und vielleicht so manche Tür für Sie öffnen."
Artax(leise): "Und so manche verschlossen halten."
Baron: "Viel Erfolg bei Ihren weiteren Untersuchungen. Und vergessen Sie nicht, den Sheriff zu befragen."
Artax(leise): "Das kannste vergessen."
[Später.]
Artax(leise): "Diese "hilfsbereite" Begleitung, die uns der Baron "großzügigerweise" zur Verfügung gestellt hat, stört mich bei unseren Ermittlungen. Laß uns hier verschwinden und später wiederkommen."
[Man verläßt Tannenhügel und kommt einen Tag später wieder. Diesmal ist man ungestört. In irgendeinem Ort irgendeine Begegnung.]
Artax: "Wir ermitteln in einem Raubmordfall. Sagt Ihnen der Name Kabeb etwas? Oder kennen Sie einen gewissen Tanarak?"
Einheimischer: "Nein."
Artax: "Wundern Sie sich nicht über das häufige Auftreten von Orks in der Baronie?"
Einheimischer: "Ja, schon, aber der Baron sagt, das sei in Ordnung. Ich glaube das zwar nicht, aber was soll man machen? Ich habe aber auch noch nie einen gesehen."
Artax: "Danke... Ach, da fällt mir ein, wissen sie, woher dieser Holzfällerboom in der letzten Zeit herrührt?"
Einheimischer: "Das ist Staatspolitik. "Holzfäller gegen Monster" heißt das Programm. Genau kenne ich mich damit nicht aus. Es wurde von höherer Stelle verordnet."
Feiache: "Ich kann mir schon denken, wer das verordnet hat... "
[Alle Ab.]
Weil sie für Charakter niedriger Stufe zu gefährlich sind, wurden zufällige Monstertreffen abgeschafft und anfangs in der Ta-Iga durch Holzfäller ersetzt. Entsprechend viele liefen dort herum.