Das Schiff durchpflügt mit einem günstigen Wind die See und der iridanische Kapitän ist froh, als die Gruppe der Priesterinnen unversehrt in Südnaltie von Bord geht. Mit von Bord gehen die beiden Ohdumer und der Iridaner, die die Frauen anführen. Die Städter sind irritiert und der eine oder andere Rotzbengel macht ein spitze Bemerkung.
Kayne: "Laßt uns aus dieser Stadt verschwinden. Man hat hier keinen Respekt vor den erhabenen Priesterinnen und auch nicht vor dem erhabenen Bakehträger, der ich bin."
Shiguro: "Wohin geht es denn?"
Engibi: "In den Totensumpf. Dort lebt auf einer schwebenden Insel Asgarot, der Dämon, den es zu bekämpfen gilt."
[Man überquert die Hauptstraße zwischen Utiloh und Autfoß. In einer Kneipe in einem Dorf an dieser Straße.]
Wirt: "Ihr werdet es nicht glauben. Vor kurzem kam eine Reiterhorde hier entlanggeritten. Es waren Menschen fremden Schlags. Sie sprachen mit einem Akzent, den ich noch nie hörte."
Engibi: "Nun, ihr seid auch nicht weit herum gekommen."
Wirt: "Woher wißt ihr das? Aber lassen wir das. Die Reiter verbreiteten Furcht und Schrecken, obwohl sie kaum etwas taten. Sie waren noch schlimmer als Geffen und seine Horde."
Engibi: "Geffen?"
Wirt: "Geffen war ein Söldnerführer, der brandschatzend durch die Länder zog, die er beschützen sollte. Aber der Inquestor brachte sie zur Strecke. Hoffentlich wird er es auch diesmal tun."
Engibi: "Wieviele waren es denn?"
Wirt: "Sechs oder sieben. Vielleicht auch acht."
Kayne: "Das nennt ihr eine Horde? Das ist eine Handvoll. Was meint ihr, was eine Horde ist?"
Shiguro: "Wollen wir ihm eine Horde Priesterinnen hereinrufen?"
Wirt: "Mir sind die zwei Dutzend Priesterinnen, die ihr durch Novelien führt, lieber, als diese fremden Reiter."
Engibi: "Vielleicht sind auch dies Söldner aus einem fremden Land, die ihren Gewinn am Krieg machen wollen."
Wirt: "Wißt ihr es denn nicht? Der Krieg ist aus!"
Engibi: "Tatsächlich? Wer hat ihn den gewonnen?"
Wirt: "Novelien natürlich. Vor einiger Zeit kam die befreite Prinzessin zurück und heiratete ihren Liebsten, den Druiden Florin. Als Geschenk an Madradan ließ er als neuer König den Krieg beenden, kurz bevor Madradan kapitulieren mußte."
Engibi: "Das hört sich interessant an. Die Prinzessin ist zurückgekehrt. Weiß man, wer sie befreit hat?"
Wirt: "Eine Abenteurergruppe namens "Hand", die sich um den Seher Irisi schart."
Engibi(verstohlen): "Heh?"
Wirt: "Dieser Seher brachte die prophezeite Schriftrolle. Alles in Novelien ist nun vorbereitet auf die harten Zeiten, die kommen werden."
Kayne: "Hat der neue König auch eine Amnestie verkündet?"
Wirt: "Nein, das hat er nicht. Im Gegenteil sagte er, daß nun die Kräfte des Königreichs nicht mehr im Krieg gebunden sind und sich ganz der Verbrecherjagd widmen können."
Kayne(leise): "Das hört sich nicht gut an."
Shiguro: "Laßt uns weiter ziehen. Der Dämon wird nicht schwächer, während wir hier warten."
[Man zieht weiter bis in den Sumpf. Man umgeht Sycorax. Man kommt unbehelligt zur schwebenden Insel.]
Engibi: "Hier bleiben wir. Bitte, hier wartet euer Schicksal."
Priesterin: "Wollt ihr uns nicht begleiten. Ein paar kräftige Hände mehr könnten durchaus hilfreich sein."
Engibi: "Es ist euer Schicksal, nicht das meine."
Priesterin: "Ihr seid doch ebenfalls am Erfolg dieser Aufgabe interessiert."
Kayne: "Die Priesterin will vom Pfad der Vorsehung abweichen. Wir kommen in der Prophezeiung nicht vor."
Priesterin: "So sei es. Der Ruhm wird an euch vorbei ziehen, wie der Wind am Haus."
Kayne(leise): "Hoffentlich."
[Die Priesterinnen verschwinden im Innern des Schlosses. Man hört Kampfgetümmel. Schließlich erscheint Asgarot, von den überlebenden Frauen verfolgt, vor den beiden Ohdumern. Die Oberpriesterin schwingt den Zauberstab hintendrein.]
Priesterin: "Vz Anzra Fpunyyonf haq vuerf Trvfgrf ... "
Asgarot: "Ich danke euch. Endlich bin ich ... "
Priesterin: "... ireonaar vpu qvpu!"
Asgarot: "Frei!!"
[Asgarot löst sich in Luft auf; er verschwindet.]
Kayne: "Was soll man von diesen letzten Worten halten?"
Engibi: "Vielleicht freut er sich, auf seiner Heimatebene zu sein, aber dort nicht auf einer Insel gefangen zu sein."
Priesterin: "Soweit so gut. Der Dämon ist weg. Jetzt geht es an die nächste Prophezeihung: unseren Untergang."
Shiguro: "Leider, ähh, haben wir etwas Dringendes zu tun."
Priesterin: "Nun denn, die Männer sind alles Schlappschwänze!"
Engibi: "Wo Kyra wohl zur Zeit steckt?"
Kayne: "Da, wo ihr Drache auch ist. Das ist hoffentlich weit, weit weg."
[Die drei überlebenden Priesterinnen Ab.]
Shiguro: "Was machen wir jetzt?"
Engibi: "Erst einmal verlassen wir diesen Sumpf. Dann gehen wir nach Südnaltie."
[Man tut dies. Dort.]
Shiguro: "Und jetzt?"
Engibi: "Wenn du es eilig hast, dann gehe, wohin es dir beliebt. Ich halte dich nicht fest."
[Engibi läuft alleine durch die Stadt, die inzwischen zum Haupthafen Noveliens geworden ist, da die Krake vor Utiloh immer noch lebt. Durch Zufall trifft er Hammelhorn, einen Bekannten aus seiner Jugendzeit.]
Engibi: "Hammelhorn, altes Haus, wie geht es dir?"
Hammelhorn: "Hmm."
Engibi: "Viel verändert hast du dich nicht."
Hammelhorn: "Hmm."
Engibi: "Was machst du hier?"
Hammelhorn: "Ich suche dich."
Engibi: "Und jetzt, wo du mich gefunden hast; was ist jetzt?"
Hammelhorn: "Kommst du mit nach Arce?"
Enmgibi: "Warum das?"
Hammelhorn: "Dort gibt es Abenteuer."
[Engibi erfährt von dem wortkargen Hammelhorn, daß in Arce, der nördlichsten Stadt Ohdums ein Schatz verborgen liegt, der ewiges Glück verspricht. Da Engibi nichts weiter zu tun hat und er in Novelien nicht bleiben will, entscheidet er sich für die lange Fahrt nach Arce. Er geht mit Hammelhorn zu den anderen und erzählt ihnen die Geschichte.]
Engibi: "Nun?"
Kayne: "Es wäre schön, wieder in die Heimat zu kommen. Ich komme mit."
Engibi: "Shiguro?"
Shiguro: "Ich kann es mir nicht leisten. Schon die Überfahrt hierher hat mich nur Geld gekostet und nichts gebracht. Ich bin bald arm. Wenn mir aber ein Reicher das finanzieren kann ... "
Engibi: "Wie wäre es mit einem Kredit?"
Shiguro: "Das Geld habe ich ja, aber das Risiko ist mir den Einsatz nicht wert."
Engibi: "Dann bleibe hier."
Shiguro: "Viel Erfolg in Ohdum!"
Engibi & Kayne: "Und dir in Novelien."
[Engibi, Kayne und Hammelhorn schiffen sich nach Ohdum ein. Auf dem Schiff sind noch ein paar andere Passagiere. Unter anderem welche aus der neuen Welt. Zum ersten Mal kommen die letzten beiden Mitglieder der alten Abenteurergruppe mit diesem neuen Kontinenten in Kontakt. Der Fremde aus Utanna nennt sich Doktor.]
Kayne: "Wie gefällt es euch hier in der alten Welt?"
Doktor: "In der neuen Welt gefällt es mir besser, sonst hätte ich die alte nicht verlassen."
Kayne: "Warum seid ihr denn gegangen?"
Doktor: "Einige neugierige Fremde schnüffelten in meinen Angelegenheiten herum."
Kayne: "In so einem Fall schlage ich drauf, statt die Flucht zu ergreifen."
Doktor: "Hmm."
[Kayne durchstreift in seiner freien Zeit den Lagerraum und findet eine Kiste, die magisch undurchdringlich ist und so seine Aufmerksamkeit erregt. Leider läßt sie sich auch nicht ohne Kraftaufwand und unbemerkt öffnen.]
Kayne: "Kapitän, was transportiert der Doktor in dieser Kiste?"
Kapitän: "Das ist mir egal, er hat bezahlt."
Kayne: "Vielleicht sind darin gefährliche Dinge!? Ich möchte wissen, womit ich auf hoher See zusammen reise."
Kapitän: "Sprechen sie mit dem Doktor selber. Vielleicht sagte er es ihnen."
Kayne: "Sie als Kapitän haben das Recht, diese Information zu verlangen. Tun sie es!"
[Der Doktor kommt hinzu.]
Doktor: "Herr Kayne, soll ich euch jetzt den Kopf abschlagen, wie ihr es selber für Schnüffler vorgeschlagen habt?"
[Man trennt sich, ohne daß Kayne schlauer ist. Später passiert ein Mord an Bord des Schiffes, der jedoch trotz vereinter Zauber der an Bord befindlichen Magier nicht geklärt werden kann. Der Doktor hält einen verschwundenen Rinnsei Mönch für den Täter.]
Kayne: "Vielleicht hat der Doktor den Mönch verschwinden lassen und schiebt ihm den Mord in die Schuhe. Ich bin dafür, seine Kiste zu öffnen, um herauszufinden, was sich darin befindet."
Engibi: "Auch ich bin dafür. Vielleicht transportiert er einen Vampir darin."
Doktor: "Lächerlich. Vielleicht hat Herr Kayne die beiden umgebracht, um einen Grund zu finden, an meine Truhe heranzukommen."
Engibi: "Aha, der Doktor fühlt sich in die Enge getrieben."
Kapitän: "Ich sehe keinen Grund, an den Worten des Doktors zu zweifeln."
Kayne: Ich schon!"
Doktor: "Dann sehe ich Grund, an eurem Verstand zu zweifeln. Welches Ziel als Fremder sollte ich mit diesem sinnlosen Mord verfolgen?"
Kayne: "Vielleicht finden wir die Antwort darauf in der Truhe?"
[Die Truhe bleibt die restliche Fahrtzeit geschlossen. Nach einigen Tagen Seereise kommt man in Arce an. Jeder Reisende verläßt das Schiff in eine andere Richtung. Sogar Engibi läßt Hammelhorn alleine.]
Hammelhorn: "Hmm!?"
[Alle Ab. Shiguro trifft durch Zufall Irisi. Vor langer Zeit arbeiteten sie in demselben Wanderzirkus. Als Shiguro Irisi von Engibi und Kayne erzählt, bringt der Seher Shiguro mittels magischer Teleportation nach Ohdum, damit der Iridaner ein Auge auf Engibi und Kayne hält. Die Geschichte mit Asgarot hat Irisi inzwischen von Xnimur erfahren: Asgarot hat die Welt nicht verlassen und ist nach Ohdum geflohen. Vielleicht wird er wieder Kontakt mit seinen Befreiern aufnehmen?]
Die Reiter, die der Wirt in Novelien beschrieb, sind jene aus BM:4, von denen auch dort keiner der SC Notiz nahm. Wie Irisi in den Genuß von kontinentenüberspannenden Telportationszaubern gelangte, gehört nicht hierher, vielleicht ein anderes Mal. Eigentlich gehört dieser Abschnitt schon zum BM-Strang, da ich diesen aber schon eingeteilt hatte, ehe dies hier geschrieben wurde, landete der Abschnitt noch bei Aad, wie auch der folgenden Abschnitt.